Neue Aufgabe Erwin Feurle verlässt die Marktgemeinde Weiler-Simmerberg und wechselt zum Landratsamt nach Lindau">

Artikel: Vom Hauptamtsleiter zum Kreiskämmerer

12. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
matthias becker

Neue Aufgabe Erwin Feurle verlässt die Marktgemeinde Weiler-Simmerberg und wechselt zum Landratsamt nach Lindau

Von Sabrina Müller |Weiler-Simmerberg/LindauErwin Feurle, bisher Hauptamtsleiter des Marktes Weiler-Simmerberg, ist ab Februar neuer Kämmerer des Landkreises Lindau. Das hat das Landratsamt gestern mitgeteilt. Feurle tritt damit ab Februar in die Fußstapfen von Josef Nuffer, der 23 Jahre die Finanzgeschicke im Kreis geleitet hat. Der 62-Jährige geht im kommenden Jahr in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Leicht ist es Feurle nicht gefallen, den Posten in seiner Heimatgemeinde aufzugeben. 18 Jahre lang war er dort beschäftigt. Seine neue Stelle sieht der 47-Jährige als Herausforderung an - wenngleich der Posten beim Landratsamt für ihn kein völliges unbekanntes Terrain ist. Bevor er als geschäftsleitender Beamter nach Weiler-Simmerberg wechselte, war er bereits fünf Jahre lang stellvertretender Leiter der Finanzverwaltung im Landratsamt Lindau.

Der gelernte Diplom-Verwaltungsfachwirt und Verwaltungsbetriebswirt glaubt, dass "die Situation im Landkreis nicht viel anders ist als in den Gemeinden". Im Wesentlichen gehe es um Schuldenabbau. Der größte Unterschied ist für ihn der Umgang mit "ganz anderen Summen".

Für Landrat Elmar Stegmann war es nicht einfach, die Stelle des Kreiskämmerers neu zu besetzen. Nach Auskunft des Landratsamtes gestaltete sich die Suche eines Nachfolgers bis zuletzt schwierig: Ein geeigneter Bewerber, der sich bereits im Kreisausschuss vorgestellt hatte, sagte "überraschend und kurzfristig nach Abschluss des Verfahrens ab", wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts heißt. Dies zwang Stegmann schließlich dazu, sich selbst auf die Suche nach einem neuen Kreiskämmerer zu machen.

"Der Landkreis hat händeringend gesucht", bestätigt Weiler-Simmerbergs Rathauschef Karl-Heinz Rudolph. Ihn hatte Feurle persönlich über seine berufliche Veränderung informiert. Mit Feurle verlasse eine "kompetente Persönlichkeit" die Marktgemeinde, so Rudolph.

"Wir bedauerns sehr." Aber, so räumt der Bürgermeister ein: Die Stelle des Kreiskämmerers bringe sehr interessante Aufgaben mit sich.

Ungünstig findet Rudolph allerdings den Zeitpunkt: Die Ausschreibung der Marktgemeinde für einen Investor/Betreiber für das Senioren heim ist in vollem Gange. Feurle ist laut Rudolph in diesem Zusammenhang mit der Hauptorganisation betraut. Er kennt die "sehr umfangreiche und komplexe Rechtsmaterie". Er hofft, dass der Wechsel keine Verzögerungen mit sich bringt. Die Marktgemeinde sucht momentan nach einem Nachfolger Feurles.