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Volle Busse sind auch in Buchloe ein Problem

Buchloe

Volle Busse sind auch in Buchloe ein Problem

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    Zum Teil gravierende Sicherheitsmängel im Schulbusverkehr hat der ADAC in einer kürzlich vorgestellten Studie festgestellt. So seien die Verkehrsmittel oft überfüllt, die Fahrer zu schnell unterwegs. Auch im Raum Buchloe transportiert das Unternehmen Kirchweihtal täglich rund 700 Mädchen und Buben in 15 Linienbussen zu den Grund-, Haupt- und Realschulen.

    Viele davon fahren an die Buchloer Hauptschule: über die Hälfte der etwa 380 Kinder. An die Realschule kommen rund 500 der insgesamt knapp 850 Schüler per Bus. Und die klagen teilweise sehr über volle Busse. Sebastian (17) aus Jengen etwa: "Der Bus ist meiner Meinung nach immer überfüllt." Auch die 14-jährige Ines ist mit der Busverbindung nicht zufrieden: "Er könnte ruhig früher kommen, nicht erst 20 Minuten nach Unterrichtsschluss."

    Dann herrscht meist großes Gedränge an den Einstiegsstellen am Hallenbad-Parkplatz. Davon weiß auch Polizeihauptmeister Bernhard Seitz von der Buchloer Polizeiinspektion zu berichten: "Wir kommen immer wieder dorthin und überwachen den Einstieg. Doch leider können wir nicht überall sein."

    Nach Seitz Einschätzung seien die Busse "definitiv oft zu voll". Er erinnert sich sogar an einen Unfall, der sich rund zwei Jahren ereignet hatte, als sich die Türe eines vollen Grundschulbusses öffnete und ein Kind auf die Straße stürzte. "Zum Glück ist dabei nichts Schlimmeres passiert", so Seitz.

    Im Schnitt, erläutert Christian Frankenberger von der Fahrdienstleitung des Busunternehmens Kirchweihtal, fahren 90 Kinder pro Schulbus, aufgeteilt auf 45 Sitz- und 45 Stehplätze. "Ein gewisser Toleranzbereich ist hier aber ebenso vorhanden, wie etwa bei der Geschwindigkeit", räumt Frankenberger ein, der eine "generelle Überfüllung der Schulbusse" von sich weist. Rein rechtlich, heißt es beim ADAC, habe jedes Kind Anspruch auf 0,25 Quadratmeter Platz.

    "Wenn aber Schulranzen anbehalten werden, Sport- und Instrumententaschen dazukommen, wird es unheimlich eng", so Jolanta Guesdon, Projektleiterin der ADAC-Studie.

    Immerhin: An den Grundschulen macht man in Buchloe "überwiegend gute Erfahrungen mit den Schulbussen", wie etwa die Leiterin der Meinrad-Spieß-Grundschule, Hermine Hölzle, gegenüber der BZ beteuert. "Bis auf einige wenige witterungsbedingte Ausnahmen sind die Busse stets pünktlich und auch nicht überfüllt", sagt Hölzle. Rund 40 Kinder kommen täglich in ihre Grundschule, überwiegend aus Honsolgen und Hausen.

    Jedes Fahrzeug besitze zudem einen Fahrtenschreiber, den das Busunternehmen selbst "im eigenen Interesse stichprobenartig kontrolliert", sagt Christian Frankenberger von Kirchweihtal. Zudem wache das Gewerbeaufsichtsamt darüber, dass die Fahrzeuge nicht zu schnell unterwegs sind - ebenfalls durch stichprobenartige Kontrolle der Fahrtenschreiber. Zu schnelle Busse seien im Buchloer Bereich im Gegensatz zu der teilweisen Überfüllung noch nicht aufgefallen, bestätigt auch Bernhard Seitz.

    Richtiges Busfahren wird geübt

    Übrigens: Erstklässler und auch Fünftklässler erhalten in Buchloe in Zusammenarbeit von Schule, Busunternehmen und Polizei eine Einführung ins "richtige Busfahren".

    "Denn häufig sind nicht nur die vollen Busse, sondern auch das Verhalten der Kinder ein Sicherheitsrisiko für den Transport", berichtet der Polizeihauptmeister Bernhard Seitz.

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