Ruhestand: Viele Allgäuer Senioren müssen neben der Rente etwas dazuverdienen

12. Februar 2019 07:09 Uhr von Simone Härtle
Zwischen 590 und 692 Euro durchschnittlich bekommen die Frauen, etwa 1.100 Euro die Männer.
Zwischen 590 und 692 Euro durchschnittlich bekommen die Frauen, etwa 1.100 Euro die Männer.
Anne Wall

42 Jahre lang hat sie gearbeitet, jetzt ist sie im wohlverdienten Ruhestand – eigentlich. Denn zur Ruhe setzen kann sich eine 64-Jährige Rentnerin aus Kempten, die lieber anonym bleiben möchte, nicht. Sie ist auf der Suche nach einem Minijob, um sich auch im Alter etwas leisten zu können. Wie ihr geht es zahlreichen Allgäuern. „Viele sind gezwungen, auch im Ruhestand zu arbeiten. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung bekamen die Allgäuer Männer 2017 im Schnitt zwischen 1.065 Euro (Kaufbeuren) und 1.124 Euro (Memmingen) Rente. Die männlichen Neurentner im Allgäu müssen sogar mit noch weit weniger Geld auskommen. Den Negativrekord hält dabei die Stadt Kempten mit 955 Euro. Dass die Renten für Männer geringer werden, ist ein schleichender Prozess, sagt Winter. Beispielsweise sei das Konzept der Leiharbeit in den vergangenen Jahren ausgeweitet worden, was zu weniger Rente führe. Bei den Rentnerinnen bewegen sich die Zahlen im Schnitt zwischen 590 Euro (Landkreis Unterallgäu) und 692 Euro (Kaufbeuren). Dass Frauen so viel weniger Geld bekommen als Männer, liegt daran, dass sie früher oft für die Familie und den Haushalt zuständig waren und nicht arbeiten gingen, sagt Thomas Winter vom Sozialverband VdK Unterallgäu.

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