Von Elke Wiartalla |FischenDie schrillen Pfiffe der Züge als Warnsignal an unbeschrankten Bahnübergängen zwischen Fischen und Langenwang verstummt vielleicht doch noch in absehbarer Zeit. Zumindest ist jetzt - auch dank einer Unterschriftenaktion der vom Lärm betroffenen Anwohner an der Bahnlinie - wieder Bewegung in die seit Jahren geführte Diskussion gekommen. Jüngst im Gemeinderat wurde jedenfalls neue Hoffnung geschöpft, als ein Bahn-Beauftragter dem Gremium Rede und Antwort stand.
Einig sind sich die Gemeinde Fischen, Bewohner und die Deutsche Bahn AG darüber, dass für die sieben ungesicherten Bahnübergänge entlang der Schienenstrecke allein auf Fischinger Territorium eine Gesamtlösung her muss. Eine Bündelung querender Wege, deren teilweise Stilllegung und eine Sicherung der verbleibenden Übergänge durch Schranken wären richtig. Vor zehn Jahren hatte die Bahn dies schon mal vor, als die Neigezugtechnik für die Bahnstrecke Ulm-Oberstdorf auch im Fischinger Abschnitt eingeführt werden sollte. Doch die Pläne verschwanden wieder in der Schublade.
Gültigkeit hat das Konzept aber offenbar immer noch. Denn dem Gemeinderat wurde nun eine nur leicht abgewandelte Variante vom Streckenabschnittsmanager des DB-Netzes, Bernhard Blaas, vorgelegt. Weniger knifflig ist demnach der südlich an die Bebauung von Fischen angrenzende Bereich mit drei Übergängen zu Wald und Wiesen. Zwei werden nur privat genutzt.
Fünf Übergänge auf 200 Meter
Heikel stellt sich das Problem für den Ortsteil Langenwang dar, wo sich auf 200 Meter fünf Bahnübergänge ballen. Traktoren und Holztransporter queren den Schienenstrang. Jede Menge Wanderer und Fußgänger wechseln über die Bundesstraße und Gleise ins Weidach. Zudem quert ein Zufahrtsweg zu zwei Wohnhäusern die Bahnlinie.

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Gleich am Ortseingang auf Höhe des ehemaligen Bahnwärterhauses müssen die Lokführer die Geschwindigkeit der Züge auf 20 Stundenkilometer drosseln und Warnpfiffe abgeben. "Keine saubere Lösung", gestand Blaas den mangelnden Sicherheitsstandard ein. Er schlug vor, die bisherigen Übergänge zu schließen und eine beschrankte Querung nebst Gatter für den Viehtrieb nördlich des jetzigen Weges vor dem Bahnhof zu ermöglichen. Zum Zeitplan und vor allem zur Finanzierung einer solchen Baumaßnahme wollte sich der Bahnmanager allerdings nicht festlegen.
Bürgermeister Edgar Rölz drückt jedoch aufs Tempo: Er kalkuliert damit, dass die Planung inklusive eines eingeleiteten Planfeststellungsverfahren und von Grundstückverhandlungen schon 2009 stattfinden werden. "Wenn wir erst Baurecht und Grundstücke haben, wird sich auch ein Weg zur Finanzierung finden", ist sich Rölz sicher.