Handball-Bayernliga Thomas Lang ist dem Verein innig verbunden Im Trainer-Gespann mit Mikko Koskue - Heimauftakt gegen Simbach">

Artikel: TSV Ottobeuren: Eine Herzensangelegenheit

26. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Handball-Bayernliga Thomas Lang ist dem Verein innig verbunden Im Trainer-Gespann mit Mikko Koskue - Heimauftakt gegen Simbach

Von Jürgen Lutz |OttobeurenJa, der TSV Ottobeuren. Dieser Verein, das ist das Ding von Thomas Lang (39). 1977 trat er ein, im zarten Alter von acht Jahren. Was man als Junger lieb gewonnen hat, das vergisst man als Alter umso weniger. Nun - ganz so alt ist Lang ja noch nicht. Aber die Zuneigung zum TSVO ist geblieben, auch als er sich eine Auszeit genommen hatte, um als Spieler und Trainer etwas Anderes kennen zu lernen. Seit Ende 2007 ist er nun Trainer des Handball-Bayernligisten, der am Samstag (20 Uhr) zu Hause den Absteiger TSV Simbach erwartet.

Emotionale Herausforderung

"Man kann schon sagen, dass sich damit ein Jugendtraum von mir erfüllt hat", redet Lang nicht groß drum herum. "Ich wollte hier schon immer Trainer werden, weil ich mit Leib und Seele an diesem Verein hänge. Das ist etwas ganz Besonderes. Es gibt für mich keine größere, emotionale Herausforderung." Eine schönere Liebeserklärung dürfte wohl selten ein Sportler seinem Verein entgegen gebracht haben.

Lang scheint irgendwie mit dem TSV Ottobeuren verheiratet zu sein. Der Verein, für den er Tag und Nacht lebt. Die Innigkeit der Beziehung dürfte aus dem gemeinsamen Werdegang von Ottobeuren und Lang kommen.

Er ist einer dieser "Goldenen Generation", die es schaffte, fünf Jahre der Regionalliga zu spielen; in einer Liga, in der Geld schon seit langem regelt, wer das Recht hat, so weit oben zu spielen. Ottobeuren scherte sich darum nur wenig. Das Armenhaus der Liga wurde dreimal in Folge gar Fünfter - bis die Goldene Generation ihrem Alter Tribut zollen musste und nach und nach auseinanderfiel. Der Mythos Ottobeuren ist geblieben.

Nun ist die Bayernliga das Maß der Dinge. Aber auch in dieser Spielklasse wird Leistung gefordert. Viele Konkurrenten haben sich mit ehemaligen Profis verstärkt und legen damit die Messlatte für Erfolg ziemlich hoch. Umso gelegener kommt da Mikko Koskue (32).

Der 51-fache finnische Nationalspieler steht Lang seit dieser Saison als Trainer gleichberechtigt zur Seite steht. Lang: "Im Spiel übernehme ich das Coachen. Die Aufstellung machen wir gemeinsam."

Diesen Koskue hatte die halbe Liga gejagt. Bekommen hat ihn der TSVO. Warum? "Weiß ich nicht", sagt Koskue, und überlegt. Es war wohl der Mythos TSVO, der ihn ins Unterallgäu brachte. Das Saisonziel hat er klar definiert, natürlich mit Lang. Trotz der Auftaktpleite in Rimpar: "Oben mitspielen und die jungen Leute ins Team einbauen." Und mehr? Lang: "Aufsteigen und untergehen bringt uns nichts."