Die Suche nach heißem Tiefenwasser zur Energiegewinnung geht weiter. Auf dem Bohrplatz zwischen Mauerstetten und Kaufbeuren wird in den kommenden Wochen ein neuer Bohrturm errichtet. Die ganze Anlage war im Oktober vergangenen Jahres stillgelegt, der Bohrturm abgebaut worden. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte die Mannschaft bis zu einer Tiefe von 4545 Metern vorgedringen. Nach damaligen Angaben des Betreibers wurde die sogenannte Zieltiefe damit bereits so gut wie erreicht. Fündig geworden ist man freilich noch nicht.
Messdaten ausgewertet
Eine Stellungnahme der Betreiberfirma Exorka zu dem erneuten Aufbau der Bohranlage gab es am Wochenende nicht. Somit ist derzeit noch unklar, wie sich die Arbeiten künftig gestalten. Ein direkter Zusammenhang der Stilllegung mit der weltweiten Finanzkrise wurde im Oktober verneint. Die Unterbrechung der Arbeiten war mit der anstehenden Auswertung von zahlreichen Messdaten begründet worden. Zudem soll es dem Vernehmen nach technische Schwierigkeiten gegeben haben, weshalb nun eine neue Anlage zum Einsatz kommt.
Offen bleibt damit vorerst auch, ob und wie sich die Finanzkrise künftig auf das Projekt auswirkt. Das Unternehmen Exorka hat eine Tochterfirma in dem von der Finanzkrise besonders geschüttelten Island, sein Stammsitz ist aber England. Von München aus wird die Geschäftstätigkeit in Deutschland gesteuert. Im Zuge eines Aktientausches ist Exorka im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres allerdings vollständig von Geysir Green Energy, einer isländischen Firma, übernommen worden. Dieses Unternehmen betreibt unter anderem Stromkraftwerke in Island und ist an Firmen in den USA, Europa, Asien und Australien beteiligt.