Fischen: "Stinesser Lifte werden weiter existieren"

26. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Skianlage - Hörnerbahn kündigt Vertrag mit Gemeinde - Bürgermeister denkt über verschiedene Betreibermodelle nach

"Die Stinesser Lifte werden weiter existieren", sagt Fischens Bürgermeister Edgar Rölz. Damit will er Gerüchte entkräften, die entstanden, weil die Hörnerbahn als bisheriger Betreiber der zwei Schlepplifte den Vertrag mit der Gemeinde zum Ende der jetzigen Wintersaison gekündigt hat.

"Es ist noch alles offen", sagt Rölz, die Gemeinde werde in entsprechende Verhandlungen eintreten. Vorstellen kann sich der Gemeindechef verschiedenste Lösungen: Vielleicht werde man andere Konditionen mit der Hörnerbahn vereinbaren, vielleicht finde man einen neuen Betreiber. Oder Fischen werde die Anlage wieder selbst betreiben.

In Gemeindebetrieb waren die Lifte bis zur Saison 2002/03. Laut Gemeindemitarbeiter Christoph Endreß bedeutete dies jährliche Ausgaben von 95000 bis 125000 Euro. Dem Betrieb der Dorflifte mit Einstieg ins Skigebiet direkt im Ort maß man stets große Bedeutung zu - im Winter 1999/2000 hatte Fischen mit der Installation von Beschneiung und Nachtbeleuchtung intensiv in die Anlage investiert. Um Kosten zu sparen, entschied sich die Gemeinde vor fünf Jahren für die Kooperation mit der Hörnerbahn als Betreiber.

Vertraglich wurde vereinbart, dass die Gemeinde einen bestimmten Anteil des Defizits trägt. Laut Endreß gibt sie insgesamt jährlich 65000 Euro aus - diese Summe beinhalte neben Posten wie etwa der Entschädigung der Grundstückseigentümer auch die Ausgleichszahlung an die Hörnerbahn. "Ein bisschen Verlust machten wir immer, das haben wir aber als Werbungskosten betrachtet", sagt Cornelia Leicht, kaufmännische Leiterin der Hörnerbahn GmbH und Co. KG. Die Lifte seien schließlich eine Art Eingangstor ins Skigebiet der Hörnergruppe. Im vergangenen Winter allerdings sei der Betriebsverlust erheblich gewesen, Leicht spricht von einem Defizit im fünfstelligen Bereich. Als Ursache nennt sie vor allem hohe Strom- und Winterdieselpreise. Auch seien die Lifte wartungsintensiv. "Wir betreiben die Anlage gerne weiter - aber nur unter anderen Konditionen", sagt sie abschließend.