Bauauschuss Streit um Pläne für die Straße am Brunnenbühl - Über 500000 Euro">

Artikel: Spielstraßen veraltet?

10. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bauauschuss Streit um Pläne für die Straße am Brunnenbühl - Über 500000 Euro

Lindenberglado lStadträte und -verwaltung wollen den Bürgern das Wort geben, ehe sie darüber entscheiden, ob in der Straße Am Brunnenbühl in Lindenberg-West, zwischen Bergfriedhof und Hallkenbad, eine Spielstraße gebaut wird. So entschied der Bauauschuss, nach einem Für und Wider über vier Varianten, die der Planer als Vorentwurf anbietet. Die Kosten variieren zwischen 532000 und 562000 Euro.

Dass die Straße gerichtet werden muss, daran besteht kein Zweifel. Stadtbaumeister Kurt Kirschenmann zeigte mehrere Aufnahmen, die den schlechten Zustand belegten. "Und jeden Winter wird es noch schlechter". Zudem drängt der Abwasserverband auf eine Entscheidung, weil der marode Kanal unter dieser Straße ausgewechselt werden muss, mahnte Bürgermeister Johann Zeh an.

Für die verkehrsberuhigte Spielstraße, die teuerste Variante, auf der sich die Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen, konnte sich Christoph Wipper begeistern. Das sei "richtungsweisend, innovativ und zukunftsgerichtet". Auch der Stadtbaumeister setzte sich dafür ein. Die Straße sei "ideal" dafür, weil es, im Gegensatz zur Spielstraße "An der Säge", keinen Durchgangs- oder Abkürzungsverkehr gebe.

Reinhold Freudig, Helmut Böller und Martin Einsle hingegen waren überzeugt: "Spielstraßen sind passé." Freudig meinte gar, die Kinder sollten gefälligst nicht auf der Straße spielen. Von Wipper mussten sie sich deshalb als "rückständig" bezeichnen lassen.

Auf beiden Seiten der Straße sollen gepflasterte Parkflächen entstehen, um den Autofahrer zu bremsen und "Schlangenlinien" (Kirschenmann) fahren zu lassen. Die Parkplätze sollen nach dem Willen der Mehrheit jedoch nicht mit Bäumen, sondern lediglich mit Grün begrenzt werden.

Der Gehweg wird nur auf einer Seite angelegt. Zudem tendiert man zu dem ruhigeren Betonpflaster als zu Granit im Eingangsbereich der Straße. Anton Wiedemann warf ein, man möge auf günstigen Unterhalt achten.

Stadtrat Einsle will dabei sein

Martin Einsle von den Grünen möchte an dem Bürgergespräch teilnehmen, um nicht auf die Zusammenfassung der Stadtverwaltung vertrauen zu müssen. Es gehe immerhin um sehr viel Geld. Zeh sagte zu, alle Fraktionen einzuladen.