Obergünzburg (vit). - 'Nun ist es dem Bürgermeister endlich gelungen, mir das Prädikat &po_226;Alt' anzuhängen', meinte Helmut Schreck humorvoll, als ihn sein Nachfolger Herbert Schmid nach acht Jahren 'endlich' zum 'Alt-Bürgermeister' ernannt hatte. Bürgermeister Schmid hatte zuvor die enormen Verdienste Schrecks herausgestellt, der von 1972 bis 1994 die Geschicke Obergünzburgs leitete, ehe er als Abgeordneter in den Landtag ging. Der Marktrat hatte beschlossen, dem früheren Bürgermeister den Ehrentitel 'Alt-Bürgermeister' zu verleihen und nun überreichte Schmid offiziell die Urkunde. Er stellte heraus, dass Schreck diesen Titel eigentlich gar nicht wollte. Dass er ihn nun annimmt, sei nur seiner eigenen 'Hartnäckigkeit' und dem Charme von Sonnhild Schreck zu verdanken. Diese Bescheidenheit ehre Schreck, meinte Schmid. Doch er verstehe das Wörtchen 'alt' im Ehrentitel nicht als Hinweis auf Schrecks Alter von 60 Jahren, dem ohnehin sein frisches Auftreten widerspricht. 'Alt' stehe hier vielmehr für die Weisheit, Verdienste und Erfahrung eines geachteten 'elder statesman'. Dies seien Menschen, deren Rat gefragt sei. Diese Hilfe habe Schreck auch ihm bei der Amtsübernahme angeboten, meinte Schmid. Seither sei ihm der Landtagsabgeordnete ein zuverlässiger, offener Partner gewesen, dem die Reputation des Bürgermeisteramtes wichtiger war als Parteizugehörigkeit oder die politischen Kräfteverhältnisse im Marktrat. Auch wenn sich Schreck nicht einmischte, sei ihm die Entwicklung 'seiner Marktgemeinde' immer am Herzen gelegen. Schmid erinnerte daran, dass Schreck den Markt übernahm, als vier ehemals selbstständige Gemeinden zu einer kommunalen Einheit zusammengeführt werden mussten. Er führte an, was zwischen 1972 und 1994 an Infrastruktur entstand, im Abwasserbereich, bei der Trinkwasserversorgung und bei der Verbandsschule. Auch zahlreiche Straßenbauten und die Ausweisung von Bauland fallen in diese Zeit. Seine Ziele habe Schreck 'geradlinig, bestimmt und konsequent' verfolgt, seinem Naturell entsprechend sei er aber stets zurückhaltend, ruhig und immer sachlich geblieben. Die Verdienste und Ehrungen Schrecks (Bundesverdienstkreuz, kommunale Ehrenmedaille, Ehrenring des Landkreises) stellte auch stellvertretende Landrätin Angelika Schorer heraus. Sie betonte der Titel 'Alt-Bürgermeister' unterstreiche die große Erfahrung und das Wissen Schrecks.
Eigenständiges Obergünzburg Schreck bedankte sich für die Anerkennung und meinte ob so viel Lobes: Dadurch, dass man bei solchen Gelegenheiten nur positives sage, wirke er nun wie ein richtiger 'Prachtkerl', aber auch er habe seine Fehler und Mängel. Die Ehrung sah er aber auch als Auszeichnung für seine vielen Helfer im Rathaus, im Marktrat und in den Nachbargemeinden. Schreck bezeichnete das Bürgermeisteramt aufgrund der großen Gestaltungsmöglichkeiten als eines der schönsten Ämter, die es zu vergeben gibt. Obergünzburg sei dafür eine besonders schöne Gemeinde. Schreck schwärmte in seiner Dankesrede von der großen Eigenständigkeit und dem großen Eigenleben, das der Markt entwickle, weil er nicht als Trabant an größere Städte angehängt sei. Obergünzburg habe mit seiner guten Infrastruktur aber nicht nur ein lebhaftes Innenleben, sondern auch eine große Anziehungskraft nach außen.