Artikel: Radweg: Viele Fragen offen

25. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
michel alfred

Nachgefragt bei Wolfgang Kühnl, Abteilungsleiter für Kreisentwicklung beim Landratsamt Ein Radweg zwischen Marktoberdorf und Immenhofen ist seit langer Zeit im Gespräch. Derzeit wird auf dem Abschnitt zwischen Ennenhofen und Geisenhofen von der Futtertrocknungsgenossenschaft eine Leitung für die Fernwärme verlegt - wäre das nicht eine Gelegenheit gewesen, gleichzeitig den Radweg zu bauen?

Wolfgang Kühnl: Im Prinzip war das vorgesehen. Der Landkreis ist im Herbst 2007 von der Futtertrocknungsgenossenschaft informiert worden und hat danach entsprechende Planungen durchgeführt. Die Futtertrocknungsgenossenschaft hatte sich bereit erklärt, dass der Weg teils auf ihrem Grund verlaufen darf. Allerdings tauchten bei der geplanten Trasse zwischen Ennenhofen und Immenhofen Probleme auf, die sich in dieser relativ kurzen Zeit nicht mehr lösen ließen.

Worin bestehen diese Schwierigkeiten?

Kühnl: Der Landkreis ist sehr daran interessiert, dass der Radweg auf der Südwestseite der Kreisstraße OAL 7 entsteht und so der Lückenschluss zum Radweg zwischen Immenhofen und Ruderatshofen sowie ins Elbseegebiet vollzogen wird.

Die Trasse führt aber bei Geisenhofen über die Wertach. Hier gibt es nur einen schmalen Übergang, der den Sicherheitsvorschriften für Radfahrer nicht entspricht. Wir hätten eine neue Brücke errichten müssen, was sowohl hinsichtlich der Planungen als auch mit Blick auf die Kosten sehr aufwendig gewesen wäre. Ein weiteres Problem war, dass wir hinter Geisenhofen einen Radtunnel unter der B12 hätten bauen müssen. Auch hier waren die Planung und die Frage der Finanzierung zeitlich nicht mehr zu meistern. Dazu kommt, dass die Verhandlungen mit den betroffenen Grundstücksbesitzern zwar grundsätzlich positiv verliefen, es aber keine abschließenden Vereinbarungen gab.

Wie geht es jetzt weiter?

Kühnl: Wir verfolgen das Projekt auf jeden Fall weiter und wir haben uns auch noch nichts verbaut: Die Futtertrocknungsgenossenschaft verlegt die Fernwärme-Leitung so tief, dass wir den Radweg problemlos darüber bauen können. Für die beiden Problemstellen Brücke und Unterführung suchen wir ein Lösungskonzept, das etwas kostengünstiger ist. Zudem werden wir versuchen, mit den Grundstücksbesitzern abschließende Verhandlungen zu führen. Bevor das Konzept umgesetzt werden kann, muss es außerdem noch mit der staatlichen Bau- und Förderbehörde abgestimmt werden.

Bis wann kann der Radweg Ihrer Einschätzung nach gebaut werden?

Kühnl: Das lässt sich derzeit nicht sagen. Der Zeitrahmen ist von mehreren, teils schon genannten Faktoren abhängig. Das Projekt ist leider noch mit vielen offenen Fragen verbunden.