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Artikel: Noch brauchen die Pflanzen in kalten Nächten keinen Schutz

18. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

Gartenarbeit Jetzt Blumenzwiebeln pflanzen und Obsternte vorbereiten

Kempten/Oberallgäu | sir | Manch einer zieht sich bei den derzeit kalten Temperaturen die Mütze über die Ohren und Handschuhe, wenn er das Haus verlässt. Brauchen nun also auch die Sommerblüher ein Häubchen auf die Blüten um die Temperaturen knapp über null Grad schadlos zu ertragen?

"Solange es keinen Bodenfrost gibt, ist das nicht nötig. Da habe ich keine Bedenken", beschwichtigt Alfons Herb, Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege im nördlichen Oberallgäu. Bei Bodenfrost allerdings sollten die Blüten mit einer luftdurchlässigen Folie oder einer Decke nachtsüber geschützt werden.

Alfons Herb ist für den Kreislehrgarten in Sulzberg-Ried mit verantwortlich. Er schwärmt von den leuchtenden Dahlien dort und den Fuchsien mit den "wunderbaren Blüten". Und auch den Rosen machten einige kühle Tage nichts aus: "Die vertragen sie besser als Regen." Herb ist guten Mutes, dass es einen "goldenen Oktober" geben wird: "Denn für einen Wintereinbruch ist es viel zu früh."

Auf schöne Oktobertage setzt auch Hermann Ebner. Der stellvertretende Vorsitzende des Gartenbauvereins Waisenbühl in Kempten/Sankt Mang hat vor einigen Tagen noch Winterzwiebeln gepflanzt und macht darauf aufmerksam, dass bis Ende September auch Narzissen, Krokusse, Tulpen und andere "Zwiebelblumen" in den Boden gehörten. "Im Oktober muss man mit Frösten rechnen, dann ist es oft schon zu spät fürs Einsetzen." Die Zwiebeln könnten dann im Boden zu faulen beginnen.

Dem Hagel zum Opfer gefallen

Seit 30 Jahren ist Ebner begeisterter Gartler, aber der 11.

August 2008 bleibt ihm in ganz besonderer Erinnerung: "In meinem Garten am Waisenbühl sind so ziemlich alle Sommerblumen und auch Gemüsepflänzchen dem Hagel zum Opfer gefallen." Er hat daraufhin Endivien, Kohlrabi und Rettich neu anpflanzen müssen. Die Pflänzchen seien gut gediehen. Jetzt allerdings habe er durch die Kälte einen "Wachstumsstopp" bemerkt.

Äpfel, Zwetschgen, Pflaumen und Birnen zeigten sich jedoch unbeeindruckt von den derzeit tiefen Temperaturen. Alfons Herb hat den Eindruck, dass die Obsternte heuer zwar nicht so reichhaltig ausfällt wie im vorigen Jahr, aber dafür sei die Qualität sehr gut. Im Kreislehrgarten habe die Ernte begonnen. Frühreife Sorten wie die Wangenheimer - oder die Bühler Zwetschge seien nun reif.

An die Vorbereitungsarbeiten für den Winter denkt Herb derzeit noch nicht, aber an das anstehende Erntedankfest im Kreislehrgarten am Sonntag, den 28. September. Zum Fest wird auch eine interessante Ausstellung über Obst und Gemüse vorbereitet.