Buchloe | evb | Rund 50 Rechtsradikale haben gestern in Buchloe den Volkstrauertages zu einer eigenen Kundgebung missbraucht. Die Polizei löste die Versammlung am Buchloer Kriegerdenkmal auf. Nach Polizeiangaben handelte es sich um Anhänger der NPD aus dem Schwäbischen Raum. Sogar aus Ulm und Dillingen waren die jungen Leute angereist.
Die Rechtsradikalen legten einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder und einer hielt eine Rede. Als die Polizei eintraf, verließen die Frauen und Männer widerstandslos den Platz. Dennoch wurden die Personalien des Redners aufgenommen und einige Autokennzeichen notiert. Auf eine solche Veranstaltung sei man nicht vorbereitet gewesen, da es im Vorfeld keinerlei Anzeichen für einen solchen Aufmarsch gab, hieß es von Seiten der Polizei. Buchloes Bürgermeister Josef Schweinberger, der den NPD-Anhängern sofort einen Platzverweis erteilt hatte, war schockiert: "Die haben hier nichts verloren." Besonders erschüttert war er darüber, dass viele junge Leute unter den Rechtsradikalen waren. "Die wissen doch gar nicht, welche Schreckensszenarien sich unter Hitler abgespielt haben", sagte er.
Nachdem die NPD-Anhänger mit ihren schwarz-weiß-roten Reichsflaggen wieder abgezogen waren, konnte die Kranzniederlegung zum Gedenken an die Kriegsopfer ihren gewohnten Lauf nehmen. Zuvor jedoch wurde noch der Kranz der NPD-Anhänger entfernt.