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Artikel: Naturschützer gegen Ausbau des Reifträgerwegs

6. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Widerstand Zerstörung des Bannwaldes befürchtet - Keine Entlastung

Kaufbeuren | AZ | Der Bund Naturschutz (BN) fordert einen sofortigen Stopp der Planungen für den Ausbau des Reifträgerwegs. Der Waldgürtel rund um Neugablonz sei eines der wichtigsten Naherholungsgebiete für den Kaufbeurer Stadtteil. "Er ist wichtig für das Lokalklima und den Lärmschutz", so der BN in einer Pressemitteilung. Der geplante Reifträgerweg erschließe dort neue Gewerbegebiete und entlaste die Sudentenstraße kaum. "Der Bund Naturschutz wird alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um den Wald um Neugablonz zu erhalten", betont Thomas Frey, Regionalreferent für Schwaben.

Nicht ohne Grund sei der Waldgürtel rund um Neugablonz zu Bannwald erklärt worden. Er erfülle zahlreiche wichtige Pufferfunktionen für Neugablonz. Neue Gewerbegebiete und eine Durchschneidung des Waldes durch eine neue Straße führten den Sinn eines Bannwaldes ad absurdum. "Gerade die Naherholungsfunktion würde massiv beeinträchtigt," so der Vorsitzende der Ortsgruppe Kaufbeuren, Peter Orendi.

"Der Reifträgerweg würde auf einem mehrere Meter hohen Damm direkt neben der Seitz-Kapelle vorbeiführen. Das würde diesen einzigartigen Ruhepunkt restlos zerstören."

Ziel der Jahrzehnte alten Planung war laut BN die Entlastung der Sudetenstraße vom Durchgangsverkehr. Dies sei aber seit dem Anschluss der Kreisstraße OAL 6 an die B 12 hinfällig. Die Verkehrsentlastung der Sudetenstraße werde vermutlich durch die neu entstehenden Gewerbegebiete entlang des Reifträgerwegs wieder wett gemacht. In der Zweckvereinbarung zwischen Kaufbeuren und Germaringen werde ausdrücklich festgehalten, dass der Reifträgerweg keine Erschließungsstraße darstellt. Tatsächlich würde der neue Reifträgerweg aber primär der Erschließung der Gewerbegebiete dienen. "Hier soll Bannwald für eine neues Gewerbegebiet in einem Naherholungswaldgürtel gerodet werden. Das ist ein überregional einzigartiger Vorgang", so Frey.

Der Bund Naturschutz fordert alle Bürger Kaufbeurens und Germaringens auf, ihre Einwände gegen den Straßenbau vorzubringen.