Marktoberdorf | az | Museumsnacht in Marktoberdorf: Das ist für viele fast ein Sesam-öffne-dich-Erlebnis. Denn an diesem Abend können die Kultureinrichtungen nicht nur zu ungewohnter Stunde besucht werden, sondern diese bieten auch etwas, was nicht jeden Tag zu sehen ist. Häufig werden besondere Stücke gezeigt, die sonst im Fundus schlummern. Das soll auch diesmal am Samstag, 18. Oktober, nicht anders sein.
Abendprogramm mit Eisermann
Start ist bereits um 14 Uhr, wenn verschiedene Aktionen im Künstlerhaus auf die Museumsnacht einstimmen. "KindKunstAktion" heißt das offene Angebot der Künstlerin Esther Balazs, das sich an alle Altersgruppen mit der Aufforderung, Impulse zu holen, zu zeichnen und Skulpturen zu bauen, richtet. Leiterin Annette Scholl bietet um 16.30 Uhr noch eine Führung durch die Ostallgäuer Kunstausstellung an, bevor die Türen zur Vorbereitung auf das Abendprogramm mit André Eisermann - er interpretiert, am Flügel von Jakob Vinje begleitet, ab 20.30 Uhr Goethes Werther - geschlossen werden.
Um 17 Uhr sind im Stadtmuseum kleine und große Schatzsucher gefragt. Auch Basteln, eine Kniepuppenvorführung und Geschicklichkeitsübungen am Nageltisch stehen auf dem Programm. Der Heimatverein zeigt die Sonderausstellung "Das ländliche Leben rund um den Auerberg vor 100 Jahren", begleitet durch die Familienmusik Gansohr. Hilfestellung und Ansatzpunkte bei der Ahnenforschung gibt Manfred Müller aus Stötten.
Gegen 19 Uhr wird Peter Herbst mit einer neuen Dia-Schau durch "Alt-Marktoberdorf" führen. Als Edelweißschnitzer lässt sich Fritz Hamatschek über die Schulter schauen. Für kulinarische Genüsse sorgt der Förderverein Römerbad Marktoberdorf im Eingangsbereich. Um 20.30 Uhr wird zum Mundartstammtisch in der Auerbergausstellung eingeladen.

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Das Paul-Röder-Museum zeigt ab 18.30 Uhr eine Sonderausstellung mit Werken des Künstlers zum Thema: "Ostallgäuer Landschaften und Motive aus Sicht der 50er Jahre". Es handelt sich hierbei um zahlreiche, der Öffentlichkeit bisher nicht zugängliche Leihgaben aus Privatbesitz. Maßgeblich unterstützt wird die Ausstellung vom Markt Unterthingau. Röders Allgäuer Schaffenszeit währte von 1943 bis 1962. Seine impressionistische, noch gegenständliche, farbenreiche Malweise, verbunden mit spannender Motivwahl, fasziniert den Betrachter bis heute.
Getreu bis ins kleinste Detail
Trachtenpuppen mit bis ins kleinste Detail originalgetreuen Trachten aus allen deutschen Vertreibungsländern zeigt die Ausstellung, die Gerda Graumann dem Riesengebirgsmuseum zur Verfügung gestellt hat. Zahlreiche Ölgemälde, Aquarelle und Stiche geben Zeugnis von den Schönheiten des Riesengebirges, das als Kunstlandschaft bedeutende deutsche Maler wie Caspar David Friedrich oder Ludwig Adrian Richter in seinen Bann gezogen hatte. Aber auch der an Hausrat, Arbeitsgeräten und Handwerkszeug interessierte Heimatfreund kommt auf seine Kosten. Die Stadtfahne von Hohenelbe, unter lebensgefährlichen Umständen im Mai 1945 gerettet, erinnert an die einst blühende deutsche Stadt am Oberlauf der Elbe.
Humorvolle Geschichten
Die Lebensweise der "Oberdorfer" um das Jahr 1900 zeigt Winfried Frischmann mit einer Führung um 19 Uhr durch das Heimatmuseum im Hartmannhaus. Jedes der Zimmer gilt als kleine Sehenswürdigkeit für sich. In mühevoller Detailarbeit entstanden Wohn-, Schlaf-, Arbeitsräume und Küche. Zu den meisten Ausstellungsstücken gibt es interessante und humorvolle Geschichten zu erzählen.
Kartenvorverkauf für den Abend mit André Eisermann ist bei der Buchhandlung Glas und im Künstlerhaus.