Seine Leistung ist in Deutschland einzigartig: Reinhold Haibel (40) aus Durach wurde erstmals in der Historie des Para-Ski (Kombination aus Fallschirmspringen und Riesenslalom) zum dritten Mal Weltmeister.
Seinen ersten Titel holte Haibel 1999, der nächste folgte 2007 und zuletzt sicherte er sich in Donnersbachwald bei Oberammergau gegen starke Konkurrenz aus Österreich, Slowenien und Russland den Hattrick. Eine Erfolgsserie, die es so in Deutschland in diesem Sport noch nie gab. "Es ist einzigartig", erzählt Haibel, "Das gab es in 15 Jahren WM-Geschichte noch nie."
Niveau stetig gestiegen
Haibel hat erneut gewonnen - obwohl das Niveau in dieser Sportart in den letzten Jahren stetig gestiegen ist-, weil er seine Erfahrung ausgespielt hat. Ein Österreicher war im Riesenslalom zwar schneller als er, aber der Duracher ließ sich dadurch nicht beeindrucken. "Im Riesenslalom wird es eng. Da werden die Jungen immer stärker."
Haibel ist eine Ausnahme: "Ich bin ein besserer Skifahrer als Fallschirmspringer." 95 Prozent der Para-Ski-Sportler sind im Springen besser. Dies ist nachzuvollziehen, wenn man weiß: Die meisten der 82 Teilnehmer aus elf Nationen sind beim Militär und betreiben Fallschirmspringen von Berufs wegen.
Das Ziel ist zwei Zentimeter groß
Acht Sprünge standen bei der WM auf dem Programm. Wichtig dabei ist, möglich genau auf dem zwei Zentimeter großen Zielpunkt zu landen. Am Ende hatte Haibel, der als kaufmännischer Angestellter arbeitet, in fünf Sprüngen eine Gesamtabweichung von 14 Zentimetern und sicherte sich so seinen dritten Titel. Er gewann mit 17 Punkten und hatte am Ende drei Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Neben seinen drei Titeln in der Einzelwertung wurde Haibel zudem drei Mal Mannschaft-Weltmeister. Für seine Erfolge wurde er von Bundespräsident Horst Köhler 2003 mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. "Das ist die größte Ehrung, die ein Sportler bekommen kann. Mehr geht nicht", sagt er stolz.