Obergünzburg | jum | Nachdem im vergangenen Jahr der Obergünzburger Martiniritt wegen eines Sturms ausfallen musste, fanden sich gestern wieder Hunderte Zuschauer ein, um die traditionelle Pferdesegnung mit Umritt zu verfolgen. Kirchenpfleger Hermann Knauer verkürzte den Zuschauern die Wartezeit bis zum Beginn mit einigen Anekdoten und interessanten Informationen über die Martiniritte vergangener Jahrzehnte. Am Morgen hatte die Pfarrgemeinde von St. Martin ihr Patroziniumsfest mit einem Hochamt gefeiert. Es sang der Kirchenchor unter der Leitung von Margit Bauer.
Beim Martiniritt am Nachmittag erzählte Kirchenpfleger Knauer, dass an dem 1929 ins Leben gerufenen Umritt zu Spitzenzeiten über 300 Pferde teilnahmen. In den späten 50er-Jahren sank die Zahl dann bis auf 37, nachdem der Traktor das Arbeitspferd verdrängt hatte. Dank der Freizeitreiter nehmen in den letzten Jahren wieder durchschnittlich rund 100 Pferde und Ponys am Obergünzburger Martiniritt teil.
Deutlich verkürzt hat sich dagegen die Strecke des Umritts. Lag in den Anfangsjahren der Ausgangspunkt noch in Immenthal, so treffen sich die Teilnehmer jetzt an der Krankenhausstraße. Dafür ziehen sie zweimal an den Zuschauern vorbei.
Konzert, Kaffee und Kuchen
Das Jugendblasorchester Obergünzburg unter Leitung von Felix Jauch umrahmte gestern die Feier, während das Blasorchester unter Leitung von Manfred Wörz-Maurus an der Spitze des Umritts mitzog. Pfarrer Johannes Huber segnete vor der Pfarrkirche St. Martin die vorüberziehenden Reiter und Gespanne und erbat für sie Gottes Schutz im nächsten Jahr. St. Martin sei ein Vorbild dafür, so Pfarrer Huber, dass - auch wer es sich leisten könne "auf hohem Ross zu sitzen" - aufgefordert sei, zu teilen.

Am Wochenende in der bigBOX
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Im Anschluss spielte das Blasorchester vor dem Altersheim ein kleines Standkonzert und die katholische Pfarrgemeinde lud zu Kaffee und Kuchen ins Pflegerschloss ein.