Artikel: "Keine Einschränkung"

3. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
mathias wild

Nachgefragt bei Johann Marschall, Sparkasse Der Freistaat möchte die angeschlagene Landesbank alleine retten und umbauen. Die bayerischen Sparkassen, die bisher gleichberechtigte Anteilseigner sind, sollen zum Juniorpartner werden, indem ihr Anteil sinkt. Wie bewerten Sie diesen neuen Weg?

Marschall: Wir können damit leben. Unser Ziel war immer, den Bestand der Sparkassen durch die Krise bei der Landesbank und ihre Bewältigung nicht zu gefährden. Dieses Ziel haben wir erreicht. Die Geschäftstätigkeit der Sparkassen ist in keiner Weise betroffen.

Wie groß wird der Anteil der Sparkassen künftig sein, die Rede ist von 20 Prozent?

Marschall: Das ist noch offen. Die Landesbank wird nun einer Bestandsaufnahme unterzogen, um ihren Wert zu ermitteln. Dann erst wird sich zeigen, wie hoch der Anteil der Sparkassen an der bayerischen Landesbank in Zukunft sein wird. Am Ende könnte die Beteiligung der Sparkassen zum Beispiel 20 oder auch nur 15 Prozent betragen.

Was passiert, wenn die Unternehmensbewertung ergibt, dass der Buchwert und die Wirklichkeit nicht übereinstimmen?

Marschall: Wenn der Wert der bayerischen Landesbank feststeht, wissen wir, ob eine Wertberichtigung in unserer Bilanz notwendig ist oder nicht.

Das heißt, jede einzelne Sparkasse in Bayern wäre betroffen. Um welche Summe geht es bei der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren?

Marschall: Die Höhe der Beteiligung der Kaufbeurer Sparkasse am Grundkapital der Landesbank liegt bei rund acht Millionen Euro. Die Frage ist nun, ob dieser Anteil in der Bilanz teilweise wertberichtigt werden muss. Sollte diese schwierige Situation eintreten, würde dies unser Betriebsergebnis in diesem Jahr deutlich schmälern.

Aber dies wäre aufgrund unserer guten Eigenkapitalausstattung und der vorhandenen Reserven zu verkraften und würde keine Einschränkung unserer Geschäftstätigkeit bedeuten. (avu)