Schweinlang/Ostallgäu | vit | "Wir sind für eine Milchquote jetzt - und auch in der Zukunft." Solche Sätze hörten die 1500 Zuhörer beim Bauerntag des Ostallgäuer Baunernverbands im Festzelt in Schweinlang (Gemeinde Kraftisried) gerne. BBV-Kreisobmann Josef Nadler hatte nämlich zuvor Aussagen verlangt zur Lage der Landwirtschaft, zum Milchmarkt und der 2015 auslaufenden Milchqote, zum Wunsch nach wenigstens einen bürofreien Sonntag pro Monat für die Bauern und zur Erbschaftssteuer.
Zu all diesen Punkten nahm Beckstein in einer fast einstündigen Rede, die mehrfach von Applaus unterbrochen wurde, Stellung. Detailfragen verwies er aber an Landwirtsschaftsminister Josef Miller, der am Sonntag um 11.15 Uhr im Festzelt Rede und Antwort steht.
Beckstein betonte, wie wichtig die Landwirtschaft für Bayern sei. Denn ohne Bauern wäre die Landschaft seelenlos. Viele Deutsche hätten null Ahnung von der Landwirtschaft. Dies zeige, wie nötig solche Tage des offenen Dorfes seien. Denn mit Hintergrundwissen wachse die Bereitschaft der Städter, für die Landwirtschaft zu sorgen.
Der Erhalt der Milchquote, so Beckstein, sei schwer durchzusetzen. Denn hierfür Verbündete zu finden, sei in der EU schwierig. Ein Problem sei, dass Bayern mehr Milch produziere als es selbst verbraucht. Bayern kämpfe auch für einen mehrere 100 Millionen Euro schweren Fonds der EU für Ausgleichszahlungen. Regionen wie das Allgäu mit schwierigen Bewirschaftungsbedingungen sollten daraus Geld erhalten. Er wandte sich dagegen, dass Landwirtschaftsmittel der EU in Afrika ausgegeben werden.
Thema war auch der Bürokratieabbau: Es gehe nicht an, dass ein Bauer "für jedes einzelne Rindvieh ein Tagebuch führen muss". Die Staatsregierung werde zudem keiner Erbschaftssteuerregelung zustimmen, die eine Hofübergabe in der Familie unmöglich mache.
An die Bauern appellierte Beckstein, ihre Ziele gemeinsam zu verfolgen. Ein Zusammenhalt wie im 100-Seelen-Dorf Schweinlang sei vorbildlich. BBV und Milchviehhalter (BDM) sollten gemeinsam für ihre Ziele kämpfen.