Von Dominic Wimmer |KauferingEs war ein dicker Ordner, den Kauferings Bürgermeister Dr. Klaus Bühler am Mittwochabend in zur Sitzung des Werkausschusses mitgebracht hatte. Auf dem Rückenschild ein blaues "E" auf gelbem Grund, das Firmenlogo des Lebensmittelkonzerns Edeka. Die Pläne lagen somit auf dem Tisch und waren kein Gerücht mehr, wonach Edeka mit seinem geplanten Logistikzentrum nach Kaufering geholt werden soll(wir berichteten). Zunächst informierte der Bürgermeister die Werkausschussmitglieder nicht öffentlich, gestern wurden Details an die Presse weitergeleitet.
Ein Blick zurück: Edeka Südbayern hatte auf der Standortsuche für sein bereits siebtes Logistikzentrum mehrere Anfragen im Landkreis gestellt. Im Juli hatte der Freistaat Bayern Edeka für das favorisierte Areal auf dem landwirtschaftlichen Gelände Stillerhof zwischen Schwifting und Schöffelding an der A96 eine Absage erteilt. "Diesmal waren wir es, die auf Edeka zugegangen sind", erläutert Bühler, der Edeka unbedingt nach Kaufering holen will. Für ihn liegen die Gründe auf der Hand: "Im Sommerloch unseres Biomasseheizkraftwerkes könnten wir Nahwärme an Edeka verkaufen, um damit die Kühlanlagen zu betreiben."
Der auserkorene Standort für das Logistikzentrum liegt in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk vor den Toren Kauferings. Auf der östlichen Seite der B17. "Die Flächen dort sind landwirtschaftlich kaum nutzbar und von den Grundstücksbesitzern haben wir bereits Handschlagverträge." Natürlich erhofft sich der Bürgermeister vor allem sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen - jährlich im hohen sechsstelligen Bereich - sollte Edeka nach Kaufering kommen. Noch dazu gäbe es aus planerischer Sicht kaum Einwände, da das Gebiet im Regionalplan als "besonders geeignet" ausgewiesen sei.
Stadt Landsberg entscheidet mit
Allerdings hat die Sache einen Haken: Die quadratische Parzelle liegt zu einem Drittel auf Landsberger Flur. "Die Stadt Landsberg muss mitziehen, sonst geht es nicht", sagt Bühler. "Für den Landkreis ist das die letzte Chance, Edeka hierher zu holen", ist sich Bühler sicher.

Zusammenstoß mit Leichtkraftfahrzeug
Unfall mit Traktor in Bad Grönenbach - 17-Jähriger verletzt
Von Edeka heißt es derweil: Es gibt noch keine interne Entscheidung oder Zeitschiene. Die geografischen Vorteile, die gute Verkehrsanbindung mit B17 und A96, "seien nicht zu dementieren", heißt es aus der Edeka Süd-Zentrale in Ingolstadt. Man habe als Standort aber nicht nur Kaufering im Auge. Kauferings Bürgermeister Dr. Klaus Bühler sieht aber gute Chancen für die Pläne, obgleich es noch keinen Gemeinderatsbeschluss dazu gibt. Er hat auch schon einen Zeitplan im Kopf. "Mitte 2009 könnte schon der Bebauungsplan stehen."
Am nächsten Mittwoch steht das Thema Edeka-Logistikzentrum erstmals in Landsberg zur Debatte - in einer Sitzung des Finanzausschusses.