Märchen? Fantasy? Einen eigenen Begriff müsste man für das neue Buch von Johanna Hartmann erfinden. Mit einer Performance stellt sie es am Mittwoch, 16. November, um 20 Uhr im Theaterlabor in Martinszell-Oberdorf vor - als Autorin und Spielerin in einer Person.
Gerade mal fünf Hagebuttenkerne klein ist Emmerich, der kleinste Zwerg. Dieser Winzling soll König Weißbart auf dem Marienhügel die letzte Johannisbeere bringen und damit die Welt retten. Denn die ist in Gefahr. Die Zwerge merken es daran, dass die Johannisbeeren diesen Sommer ganz bitter waren. Ein aschgraues, blasses Gesicht bekommen sie davon.
Auf seiner gefährlichen Reise zur Menschenwelt ist der winzige Held nicht allein. Elfchen, die Blumenelfe, fliegt mit ihm. Die Bande zwischen den zwei zarten Wesen werden in der Not stärker. Wegbegleiter sind auch eine Wespe, ein Hirschhornkäfer – und die Wesen aus der anderen Welt wie Sylfen, Salamander, Undinen und Gnome. Also die Geister von Luft, Feuer, Wasser und Erde. Selbst dem Volk der Hohen Elfen mit dem Königspaar Anjesam und Ewanaa begegnen sie und dürfen sich unter ihren wärmenden Lichtzelten ausruhen.
Dann trennen sich die Wege: Emmerich sucht den König, Elfchen aber ein Kind, das sie oder das Einhorn Anasad erkennt, hinter den Vorhang blickt, der die Welten teilt. Denn das Neugeborene des Elfen-Königspaares muss von einem Menschenkind begrüßt werden. Werden sie es schaffen? Es beginnt ein Wettlauf zwischen den kleinen Hoffnungsträgern und den Menschen in ihrer Gier, die von den Elementarwesen nichts mehr wissen und die Erde ausbeuten, deren Weinen Emmerich sogar hört.
Auch die Autorin Johanna Hartmann selbst taucht in der Geschichte auf, wird mit ihrem Persönlichen ein Teil des großen Zusammenhanges. Grenzen verschwinden. Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Engeln und Elfen? Auch darauf hat dieses Buch eine Antwort.
Mutig-persönlich und gleichzeitig behutsam schreibt Johanna Hartmann ein Märchen von heute. So wie Emmerich, der Held mit der Hagebutten-Mütze, allen Gefahren trotzt, so werden auch die Leser in ein inneres Abenteuer mitgenommen. Die Fantasie dieses Buches ist nicht 'von der Stange', sondern individuell und eigenständig. Wie Emmerich und Elfchen hier ihr Herz füreinander entdecken, so ist noch keine Liebesgeschichte geschrieben worden.
Weitere Aufführungen am 18. und 25. November sowie am 2. und 9. Dezember. Kartenreservierung unter Telefon 08379/20 63 70.