Schwangau (oss). - Wir befinden uns im Wien des 19. Jahrhunderts. Man feiert rauschende Bälle, die ganze Stadt wiegt sich im Takt der Walzer eines Johann Strauss. Mit dem Ensemble des Wiener Operetten Theaters durfte man sich im Schwangauer Kurhaus einen Abend lang entführen lassen - in jene herrschaftliche, illustre und bis heute unvergessene Zeit der klassischen Operette, geprägt von der Musik eines Johann Strauss, Offenbach, Millöcker, Zeller oder Franz von Suppé. Jauchzende Damen schwingen das Bein, farbenprächtige Röcke rauschen im Takt der Musik und gewagte Tanzposen erfreuen das Publikum.
So präsentierte sich das Operetten Theater im fast ausverkauften Schwangauer Kurhaus. Mit weltberühmten Arien und Liedern der wohl bekanntesten Operetten von Johann Strauss, Emerich Kalman, Franz Leh&po_135;r, eines Gioacchino Rossini oder Fred Raymond bezauberte das Ensemble die Zuhörer. Lieder wurden präsentiert, wie 'Wiener Blut' oder 'Komm Zigan' aus der Operette 'Gräfin Mariza', die man vor sich hinsummen kann und die vom unverwechselbaren Charmen jener Zeit zeugen. Unterstützt vom Orchester fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt: Der Stehgeiger spielt beim Heurigen, die Violinen versüßen den Einspänner oder den Braunen im Cafehaus. Und wenn der Tenor des Ensembles, Vojtech Phillip, anhebt und den Zigeuner aus Kalmans Werk beschwört und die Cs&po_135;rd&po_135;sfürstin des berühmten ungarischen Komponisten zum Tanzen ermuntert, dann ist man längst nicht mehr im regnerischen Deutschland sondern schreitet über die Weiten der sonnigen Pusta, erfreut sich an den bunten Spielen und dem Charme des Can-Can oder folgt in das Land der aufgehenden Sonne und des Lächelns. Appetit machte das Wiener Operetten Theater mit seiner Musik und dem Ballett, dass das Publikum in Begeisterung versetzte. Ein bunter wie kurzweiliger Abend, der die Zeit zwischen den Feiertagen verkürzte und für Momente den Alltag vergessen ließ. Küss die Hand gnä' Frau, auf ein Wiedersehen.