Marktoberdorf/Ostallgäu | hkw | "Fleißige kommen immer weiter", sagte Landrat Johann Fleschhut zu den 38 Hauptschulabsolventen aus dem Ostallgäu und Kaufbeuren, denen er "seine Anerkennung und seinen Respekt" zeigte. Die Jugendlichen wurden im Landratsamt in Marktoberdorf für gute Leistungen im "Quali" und bei der Mittleren Reife geehrt. Andere (Streitschlichter, Feuerwehr-Nachwuchs oder Schulsprecher) wurden für ihre Sozialkompetenz ausgezeichnet.
Soziales Engagement sei eine Schule fürs Leben, betonte Landrat Fleschhut: "Die braucht ihr später genauso wie gute Noten." Ohne Menschen, die freiwillig Verantwortung übernähmen, sei ein funktionierender Verein gar nicht vorstellbar. "Schreibt Euer soziales Engagement in die Bewerbung", empfahl Fleschhut den Absolventen.
Ausbilder schauen auf Soziales
Schulamtsleiter Herbert Sedlmair schlug in dieselbe Kerbe: "Die Ausbilder schauen nicht nur auf Noten, sondern darauf, wie Ihr Euch im Sozialen verhalten habt." Durch die guten Schulleistungen und ihre Sozialkompetenz verbesserten die Geehrten die oft negative Wahrnehmung der Hauptschule: "Ihr gebt ein gutes Bild für die Hauptschule ab", so Sedlmair.
Der Schulamtsleiter wünschte den Jugendlichen auch Glück für ihr weiteres berufliches und sonstiges Fortkommen: "Hoffentlich bleibt dies nicht die einzige Ehrung in Eurem Leben."
Landrat Fleschhut blickt optimistisch in deren Zukunft, wie er betonte: Bei seinen jährlichen Treffen mit den Innungsmeistern im Handwerk höre er immer, "wie gerne die Betriebe Hauptschüler nehmen". Die Hauptschule sei eine der drei Säulen unseres Schulsystems - "und soll es auch bleiben", sagte der Ostallgäuer Landrat. Dafür erntete Fleschhut auch von Kaufbeurens Bürgermeister Gerhard Bucher, der auf eine eigene Ansprache verzichtet hatte, Zustimmung.
Im Zusammenhang mit sozialer Kompetenz wurde auf den Freiwilligenpass verwiesen, den der Landkreis dieses Jahr ins Leben rief. Dessen erste Trägerin Julia Kremer war auch unter den Geehrten: Neben dem Engagement an ihrer Schule sammelte die Unterthingauerin als Kegeltrainerin organisatorische Erfahrung, wie sie sagt. Diese kann die angehende Hotelfachfrau in ihrem Beruf gut gebrauchen.
Die feierliche Auszeichnung im Landratsamt, die neben einer Urkunde auch einen Büchergutschein über 20 Euro beinhaltete, soll nun auch anderen Jugendlichen ein Ansporn sein, sich zu engagieren.