Marktoberdorf | vit | "Es geht darum einen Mittelpunkt zu schaffen, der Einfluss auf die ganze Innenstadt hat." So umschreibt Stadtbaumeister Peter Münsch die Zielsetzung bei der Neugestaltung von Bahnhofstraße mit Bau eines Busbahnhofs. Dort reiche es einfach nicht, nur ein Bauwerk hinzustellen und eine Verkehrsplanung zu machen: Daher erhielt er vom Stadtrat Rückendeckung für einen Architektenwettbewerb. Planer werden aufgefordert, einen Busbahnhof zu entwerfen und Ideen für die Gestaltung der Bahnhofstraße mit Anbindung über die Gleise hinweg zu entwickeln. Durch einen Wettbewerb, so Münsch, erhalte man eine Vielzahl von Ideen für eine vertretbare Summe.
Diese Summe sind bis zu 120000 Euro. Denn die Stadt muss ein Büro mit der Durchführung des Wettbewerbs beauftragen und Preise für die besten eingereichten Vorschläge sowie Geld für den Ankauf von Entwürfen bereitstellen. Allerdings bekomme man durch die Aufnahme in das Förderprojekt "Aktive Stadtzentren" 50 Prozent vom Freistaat.
Zeitlich will man sehr straff vorgehen: In den nächsten zwei Monaten sollen die Vorgaben für den Wettbewerb erarbeitet werden. Dies will man auch mit der Lenkungsgruppe "Mitten in MOD" abstimmen. Im Oktober soll der Wettbewerb starten, Mitte März tagt die Jury und Ende März fällt die Entscheidung. Das Vorhaben könnte so bereits 2009 umgesetzt werden.
Auf Nachfragen machten Münsch und die Städteplanerin Petra Schober deutlich, dass kein Entwurf eins zu eins umgesetzt werden muss. Der Stadtrat könne auch nur Teile eines Vorschlags aufgreifen.
Weitere Querung der Bahn

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Schober verdeutlichte, dass es um einen zweigeteilten Wettbewerb geht. Beim Busbahnhof nördlich des jetzigen Bahnhofsgebäudes will man recht konkrete Entwürfe. Als grobe Schätzung für die Baukosten nannte sie 2 Millionen Euro. Für die Bahnhofstraße selbst hofft man auf mehr Ideen für die Gestaltung des Bereichs zwischen Kreisel und Kaufmarkt. Es gehe um den Straßenraum, um Ideen für eine mögliche neue Querung der Bahnlinie.
Grundsätzlich kam Zustimmung von den Stadträten für einen solchen Wettbewerb. In der Diskussion wurde vorgeschlagen, die Verkehrssituation bis zur AOK-Kreuzung zu berücksichtigen. Peter Fendt (Bayernpartei) schlug vor, sicherzustellen, dass die Bahn die Strecke auch erhalte, an der man nun eine Umgestaltung vornehme. Dazu meinte Himmer, eine verbindliche Aussage der Bahn zu erhalten, dauere mindestens fünf Jahre. Solange die Königsschlösser besucht werden, habe aber auch die Bahnlinie bestand, vermutete Himmer.
Wichtige Anregungen aus Anhörung zu erwarten
Beschlossen wurde in der Sitzung auch der Bebauungsplan für die Johann-Georg-Fendt-Straße, der auch die Bahnhofstraße umfasst. Der Plan sieht eine Allee für die Fendt-Straße mit Grünstreifen zur Bahn hin vor. Münsch empfahl, trotz des Ideenwettbewerbs das Verfahren weiter zu betreiben, da auch die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wichtige Anregungen für den Architektenwettbewerb bringen. Gegebenenfalls könne man den Bebauungsplan nach Abschluss des Wettbewerbs noch umarbeiten.