Kempten | kro | "Armut ist auch in Kempten vielfach anzutreffen. Bei vielen Menschen reicht das Einkommen nicht mehr aus, um das tägliche Leben zu bestreiten, sie sind auf fremde Hilfe angewiesen", sagte Bürgermeister Josef Mayr bei der Eröffnung des neuen Caritas-Ladens in der Landwehrstraße. Dort können sich Bedürftige unter anderem mit Lebensmitteln versorgen.
Die einen haben zu wenig, dafür könnten andere - Unternehmen und auch Privatleute - etwas abgeben, führte Mayr weiter aus. Ganz nach dem Leitgedanken, "jeder gibt, was er kann." Zum Glück sei zudem das Allgäu mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern gesegnet, damit sich ein solches Konzept auch in die Tat umsetzen lasse.
Vertreter der Stadt, die Pfarrer aus dem Stadtgebiet, Vertreter der beiden Vereine, Mitglieder und freiwillige Helfer erlebten die Einweihung mit. Den kirchlichen Segen für die Einrichtung erteilte Stadtpfarrer Dr.Michael Lechner.
Mit dem Start des neuen Caritas-Ladens sei der Anfang eines Konzepts bewältigt, das gemeinsam mit den Rotkreuzläden des BRK einen Teil der Kemptener Tafel bildet, freuten sich Uwe Hardt, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Kempten-Oberallgäu und Rot-Kreuz-Geschäftsführer Alexander Schwägerl.
Caritas-Vereinvorsitzender Dr.Anton Obermaier sagte in seiner Grußrede, "Not sehen - Not lindern" sei die Grundidee der Vereinsarbeit. Es gelte die Umsetzung der Nächstenliebe ohne Ansehen der Person, der Nationalität, der Religion oder politischer Einstellung. "Keiner, der bei uns um Hilfe nachsucht, wird nach seinem Taufschein oder seiner Gesinnung gefragt", versicherte Obermaier.

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Bei den Waren, die im Caritas-Laden an Bedürftige verkauft werden handelt es sich im Wesentlichen um Lebensmittel, die nahe am Haltbakeitsdatum angelangt sind oder dieses geringfügig überschritten haben. Auch mit Kinderkleidung und Schulbedarf versucht der Laden die Not Bedürftiger zulindern. "Ich fürchte, wir werden solche Einrichtungen künftig noch mehr benötigen als bisher", sagte Obermaier. Er dankte den Inhabern örtlicher Betriebe, die diese Hilfe ermöglichen, indem sie die Waren kostenlos zur Verfügung stellen.