Buchloe/Kaufbeurenl kah/rm lBeim Thema Gymnasium lässt Buchloe nicht locker: Auch der Stadtrat verabschiedete am Dienstagabend die Resolution zur Errichtung eines Gymnasiums in Buchloe, die die Stadt, die Verwaltungsgemeinschaft und der Kreistag gemeinsam ausgearbeitet haben(wir berichteten). Gleichzeitig sprach sich der neue Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Bernhard Pohl aus Kaufbeuren, gegen ein Gymnasium in Buchloe aus. Der Landkreis Unterallgäu wies in einer Pressemitteilung die Vorwürfe aus dem Ostallgäu zurück.
In der Stadtratssitzung hatte Monika Strohmayer (SPD) bemängelt, dass der frisch gebackene Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Bernhard Pohl, beim "Runden Tisch" des Fördervereins durch Abwesenheit glänzte, anstatt das Buchloer Vorhaben zu unterstützen. "Ich denke er hat auch eine Menge Stimmen aus Buchloe erhalten", meinte Strohmayer.
Gegenüber unserer Zeitung sprach sich Pohl unterdessen gegen ein Gymnasium in Buchloe aus. Angesichts der Milliardenlöcher bei der Landesbank sei dieser Neubau für ihn nicht angesagt. Es gebe viele wünschenswerte Projekte, die aber nicht alle finanzierbar seien. Pohl verweist darauf, dass zum Beispiel Bad Wörishofen auch kein Gymnasium habe. Für die Entwicklung Buchloes sei die Schule also nicht unbedingt maßgebend.
Zudem sei Buchloe immer wieder unterstützt worden, zum Beispiel beim Erhalt der Polizeiinspektion oder des Krankenhauses. "Für mich wäre es jetzt auch sehr bequem, nach einem Gymnasium zu rufen, aber das ist nicht mein Stil", sagt Pohl, obwohl er weiß, dass er sich damit den Zorn der Buchloer Freien Wähler zuzieht.
Nach wie vor schießen auch die Unterallgäuer quer gegen ein Buchloer Gymnasium. In einer Pressemitteilung weist Landrat Hans-Joachim Weirather den Vorwurf des Ostallgäuer Kreistages zurück, im Unterallgäu herrsche "Kirchturmdenken" vor. "Uns geht es rein darum, den Fortbestand des Joseph-Bernhart-Gymnasiums zu sichern, betont Weirather.

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"Türkheim würde zerrieben"
Die Türkheimer Schule wäre durch einen Neubau in Buchloe sehr wohl in ihrem Fortbestand gefährdet. Zu diesem Ergebnis komme auch ein aktuelles Gutachten des Regionalverbandes Donau/Iller (siehe Info-Kasten). "Irgendwann ist das Gymnasium Türkheim dann nicht mehr überlebensfähig", heißt es in der Pressemitteilung, "und würde zwischen dem Maristenkolleg in Mindelheim und der neuen Schule in Buchloe zerrieben". Begrüßt wird es von Unterallgäuer Seite hingegen, dass das Kultusminsterium nun die Regierung von Schwaben als neutrale Stelle um eine Stellungnahme gebeten hat.