Kempten | mun | EinenKurswechsel hat die CSU im Streit um gentechnisch veränderte Lebensmittel vollzogen. Der Freistaat hat in Brüssel sogar einen Vorstoß gestartet, der europäischen Regionen einen Ausstieg aus der grünen Gentechnik ermöglichen würde. Wir sprachen darüber mit Dr. Gerd Müller (CSU), Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Bundestagsabgeordneter aus dem WahlkreisKempten/Oberallgäu/Lindau.
Hand aufs Herz: Wie stehen Sie zur so genannten grünen Gentechnik, also beispielsweise dem Anbau von gentechnisch verändertem Mais?
Müller: Die grüne Gentechnik stößt in Bayern und in Deutschland bei Verbrauchern und Landwirten auf Ablehnung. Das hat die Politik zu akzeptieren.
Das hat sich aber bei Ihnen vor noch gar nicht so langer Zeit ganz anders angehört.
Müller: Wir machen keine Politik gegen die Bevölkerung. Wir haben bei uns in Bezug auf die Gentechnik europaweit das strengste Haftungsrecht umgesetzt.
Aber es wird doch immer noch gentechnisch veränderter Mais angebaut.
Müller: In Bayern aber lediglich für Forschungszwecke.
Dennoch sind viele Verbraucher hochgradig verunsichert.
Müller: Der Bundesminister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat die Möglichkeit geschaffen, gentechnikfreie Lebensmittel zu kennzeichnen. Das gibt dem Verbraucher Sicherheit. Nun ist es Aufgabe des Handels, diese Möglichkeit umzusetzen.
Was sagen sie zu der Kritik, diese Kennzeichnung sei unzureichend?
Müller: Kritisieren kann man immer. Aber dann muss man auch sagen, wie man es besser machen würde.