"Ein Leben ohne Kunst und ohne Farben kann für einen Künstler, eine Künstlerin, kein ausgefülltes Leben sein. Das gilt auch für Angela Lohrs Leben." Anna Golz-Cremer, Vorsitzende des Kunstvereins , fand die richtigen Worte. Sie sprach als Laudatorin über die Malerin Angela Lohr aus Markt Rettenbach und über die "Sinnlichkeit, gerade in den roten Bildern", die zum Greifen nahe sei. Sie bezeichnete Lohrs "intensiv abstrakte Malerei" als "kraftvolle und gleichzeitig sensible Farbgebung". Es sei ein "Leben mit Farben".
Diese ausgeprägten Bilder sind derzeit in der Genossenschaftsbank in Mindelheim ausgestellt. Anton Jall betonte, wie sehr er sich freue, diese Werke in der Bank präsentieren zu können: "Die Ausstellungen finden zum 19. Mal in diesen Räumen statt. Es handelt sich jedes Mal um heimische Künstler aus unserem eigenen Bankgebiet." Schmunzelnd fügte er hinzu, bezogen auf die augenblickliche Finanzkrise: "Dass Sie das Vertrauen in unsere Bank noch haben, dass Sie hier ausstellen und sicher sind, die Bilder auch wieder zurückzubekommen, das ist ein Vertrauensbeweis."
Anne Baur aus Mindelheim hat die Bilder mit viel Gespür für eine anschauliche Präsentation zusammengestellt. Sie sagte über Angela Lohr: "Sie ist ein sehr bescheidener Mensch. Sie wurde in Memmingen geboren, lebt und arbeitet in Markt Rettenbach und hat ihre künstlerische Ausbildung recht spät begonnen. Sie hat sich nie von ihrem Weg abbringen lassen."
Es sind große und kleine Bilder in kräftigen Farben zu sehen. Darunter sind Werke, die einfach nur den Titel "rot" tragen. Es ist der Fantasie des Betrachters überlassen, was er in diesen Bildern sehen möchte. Darunter sind aber auch Werke, die der Inspiration japanischer Märchen zu verdanken sind wie etwa "Die Geschichten des Herrn Kamura".
Da gibt es den großen Akt "il bel addormentato" ebenso wie die farbliche Darstellung von "night & day". Angela Lohr verbindet Acryl mit Kohle und Papier auf Leinwand oder malt mit Mischtechnik oder Acryl auf Papier.
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Ingrid Olga Fischer meint im Buch "Bilder und Skizzen" von Angela Lohr: "Letztendlich dürfen wir in den Arbeiten immer den persönlichen Standpunkt, die Handschrift, den Menschen selbst entdecken. Das Bild steht mit seiner Stärke und seinem Schweigen. Und mit unserem Erstaunen und Berührtsein teilen wir mit der Künstlerin ein Geheimnis." Für die musikalische Umrahmung sorgten Christina Kamper und Lisa Müller an ihren Querflöten. Sie hatten beim Solo-Duo-Wettbewerb beachtliche 97 von 100 möglichen Punkten erzielt.
Information Die Ausstellung von Angela Lohr ist noch bis zum 30. Mai 2009 in der Genossenschaftsbank in Mindelheim zu sehen.