Vorsicht geboten: Gefahr vor Wildunfällen steigt - Wie verhält man sich richtig?

8. Mai 2022 10:18 Uhr von Redaktion all-in.de
Gerade im Frühjahr erhöht sich die Gefahr eines Wildunfalls enorm. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Wildtiere bei Einbruch der Dämmerung auf Futtersuche gehen. (Symbolbild)
Gerade im Frühjahr erhöht sich die Gefahr eines Wildunfalls enorm. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Wildtiere bei Einbruch der Dämmerung auf Futtersuche gehen. (Symbolbild)
picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Gerade im Frühjahr erhöht sich die Gefahr eines Wildunfalls enorm. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Wildtiere bei Einbruch der Dämmerung auf Futtersuche gehen. Mit am gefährlichsten ist laut dem Deutschen Jagdverband der Monat Mai und hier die Zeit morgens zwischen 6 und 7 Uhr und abends von 21 bis 22 Uhr. Doch wie verhalte ich mich wenn plötzlich ein Wildtier auf der Fahrbahn steht? 

Schon über 1.000 Wildunfälle Unfälle 2022 

Allein im Zeitraum zwischen Januar und März 2022 wurden dem Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 1.017 Wildunfälle gemeldet. Die Zahlen für das erste Quartal im Allgäu gibt die Polizei auf Nachfrage wie folgt an:

  • Landkreis Ostallgäu: 229
  • Landkreis Unterallgäu: 207
  • Landkreis Oberallgäu: 156
  • Landkreis Lindau: 83 
  • Stadt Kempten: 21
  • Stadt Kaufbeuren: 19
  • Stadt Memmingen: 8

Richtiges Verhalten, wenn plötzlich Wildtiere auf der Straße stehen

Tauchen größere Tiere wie Hirsche, Rehe oder Wildschweine auf, sollte man deutlich langsamer werden oder sogar ganz bremsen, das Fernlicht ausschalten und hupen. Bei kleinerem Wild wie Hasen oder Füchsen sollte man nur dann bremsen, wenn keine Gefahr für einen Auffahrunfall besteht. Wenn sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden lässt, sollte man das Lenkrad festhalten und nicht ausweichen. Ein Ausweichmanöver verursacht meist größere Schäden. Weitere, ausführlichere Tipps von der Polizei finden Siehier. 

Das sollten Sie bei einem Wildunfall tun

Ist ein Wildunfall passiert:

  • Anhalten
  • Warnblinker einschalten
  • Warnweste anziehen
  • Unfallstelle mit einem Warndreieck absichern
  • Polizei verständigen.

Die Beamten nehmen den Unfall dann auf, erstellen eine Bescheinigung über den Unfall und geben dem Jagdpächter Bescheid. Die Versicherung benötigt die Bescheinigung, um den Schaden zu regulieren, falls dieser höher als 1.000 Euro ist.

Versicherung zahlt nicht immer 

Kommt es zu einem Unfall mit einem Wildtier, werden die durch einen Wildunfall entstandenen Schäden jedoch nicht immer von der Kfz-Versicherung übernommen. Darauf weist jetzt die Verbraucherorganisation Geld und Verbraucher e.V. (GVI) hin. "Wer bei seiner Kfz-Versicherung nur eine Haftpflichtabsicherung abgeschlossen hat, ist bei einem Zusammenstoß mit einem Wildtier praktisch nicht versichert", warnt GVI-Präsident Siegfried Karle. Nur die Kaskoversicherung bietet Deckung bei einem Wildunfall. Es bestehen aber Leistungsunterschiede in der Absicherung. Die Teilkaskoversicherung bietet bei einem Unfall mit einem Wildtier, wie Reh, Wildschwein, Hirsch, Fuchs, etc. Versicherungsschutz. Bei den so genannten Basistarifen sind Schäden in der Teilkaskoversicherung durch Vögel, wie Fasanen oder Raubvögel jedoch oft ausgeschlossen.