Haushalt Weißensberg denkt über neue Schulden für Sanierung nach">

Artikel: Festhalle bereitet Kopfzerbrechen

10. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Haushalt Weißensberg denkt über neue Schulden für Sanierung nach

Weißensberg | dik | Die Zeiten voller Konten, niedriger Schulden und geringer Steuersätze in Weißensberg sind wohl vorbei. Zwar hat der Gemeinderat einen Haushalt mit 4,3 Millionen Euro Gesamtvolumen verabschiedet, für den die Räte noch in keinen sauren Apfel beißen mussten. Aber die Festhalle taucht in diesem Zahlenwerk nur mit Planungskosten auf. Genaue Zahlen für die vorgesehene Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes liegen noch nicht vor. Waren die Räte im Frühjahr noch von 640000 Euro ausgegangen, wissen sie inzwischen, dass es deutlich teurer wird.

1,4 Millionen Euro aus Rücklagen

Wenn die Zahlen vorliegen, müssen die Weißensberger Räte entscheiden, was sich die Gemeinde leisten muss und kann. Der dafür nötige Nachtragshaushalt werde das geringste Problem, versprach Anton Volkwein, Geschäftstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell. Viel entscheidender ist die Frage, wo das nötige Geld herkommen soll. Denn die 1,4 Millionen Euro Rücklagen benötigt Weißensberg, um den Lärmschutzwall an der Autobahn (600000 Euro) zu bezahlen, den Schulsportplatz zu bauen (130000 Euro), Gewerbegrundstücke rund um den neuen Edeka zu kaufen (220000 Euro) sowie die Ortseinfahrt aus Richtung Schlachters zu beruhigen (40000 Euro).

Die Gemeinde erwirtschaftete aus dem laufenden Betrieb noch 100000 Euro, die sie für Investitionen hernehmen kann. Und aus dem Verkauf des Mietgebäudes Kirchstraße 6 planen Bürgermeister Hans Kern und sein Kämmerer eine halbe Million Euro ein. Geld, das nötig ist, damit Weißensberg auch in den kommenden Jahren die nötigen Reparaturen und Anschaffungen zahlen kann.

Bleibt die Festhalle, für die nach allem Drehen und Wenden der Zahlen aus laufenden Einnahmen und Verkauf von Vermögen kein Cent übrig bleibt. Eine mögliche Finanzierung könnte durch Schulden geschehen: Knapp eine halbe Million Euro neue Schulden würde Weißensberg laut Volkwein zusätzlich zu den knapp 350000 Euro verkraften, die es derzeit hat.

Die Pro-Kopf-Verschuldung werde damit zwar von 129 Euro auf mehr als das Doppelte steigen, vergleichbare Gemeinden in Bayern wären im Schnitt aber mit 600 Euro pro Einwohner verschuldet.