jsto: Entscheidung fällt erst im Januar

17. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
mathias wild

CSU - Am Freitag werden sich die Kandidaten für die Nachfolge von Kurt Rossmanith vor der Kreisvorstandschaft präsentieren

Markt Rettenbach/Kaufbeuren An diesem Freitagabend wird innerhalb der CSU Unterallgäu noch keine Entscheidung darüber fallen, wen sie ins Rennen schicken wird um die Nachfolge von Kurt Rossmanith als Bundestagsabgeordneter. Wenn sich am 19. Dezember der Kreisvorstandschaft der CSU die sechs bisher bekannten Bewerber aus dem Unterallgäu in Markt Rettenbach vorstellen, müsse niemand in der CSU Sorge haben, dass hier bereits eine Vorentscheidung fällt.

Das stellte der CSU-Kreisvorsitzende Klaus Holetschek im Gespräch mit unserer Zeitung klar. Einen Beschluss, wen das Unterallgäu ins Rennen schicken wird, werde es am Freitag nicht geben. Holetschek reagierte damit auf die Kritik, dass diese wichtige Personalentscheidung offenbar im kleinen Kreis gefällt werden soll. Alle Ortsvorsitzenden und Vorsitzenden der Arbeitsgruppen seien bereits angeschrieben worden, sagte der Bad Wörishofer Bürgermeister und Vizelandrat Holetschek. Ihm sei an einem möglichst breit angelegten Votum für eine der Kandidatinnen oder einen der Kandidaten gelegen.

Kerler verzichtet

Wie berichtet, wollen sich Andreas Ruepp (Polizist, 43) aus Buxheim, Marita Zinnecker (Regierungsdirektorin und Frauenunions-Vorsitzende, 43) aus Mindelheim, Christoph Walter (Diplom-Volkswirt und CSU-Vorsitzender, 34) aus Mindelheim, Ettringens Bürgermeister Robert Sturm (42) sowie aus Bad Wörishofen die Rechtsanwälte Michael R. Moser (40) und Paul Gruschka um die Nachfolge des Kaufbeurers Kurt Rossmanith bemühen. Ambitionen wurden zudem Bad Grönenbachs Bürgermeister Bernhard Kerler (48) nachgesagt. Dieser hat aber inzwischen seinen Verzicht bekannt gegeben.

Aus dem Raum Kaufbeuren/Ostallgäu sind wie mehrfach berichtet der Kaufbeurer CSU-Vorsitzende und Regierungsrat Stephan Stracke sowie der Kabarettist Wolfgang Krebs im Gespräch. Am 19. Dezember wird sich in Markt Rettenbach möglichst jeder Bewerber in fünf bis zehn Minuten präsentieren können. Die Kandidaten müssen auch damit rechnen, dass sie zu einzelnen Punkten befragt werden.

Am 20. Januar werde eine Ortsvereinskonferenz für das Unterallgäu stattfinden. Laut Holetschek werden Vorstandschaft und Delegierte vertreten sein.

"Würden uns aufsplittern"

An diesem Abend soll eine Empfehlung ausgesprochen werden. "Damit steht der Prozess auf breiten Beinen". Dass er und Staatssekretär Franz Pschierer dagegen waren, dass sich jetzt schon Unterallgäuer Kandidaten im Ostallgäu präsentieren, begründete Holetschek damit, dass "wir uns sonst aufsplittern würden". Nur dann habe ein Bewerber aus dem Unterallgäu eine reelle Chance, wenn dieser den Rückhalt aller habe. Dass der Regionalproporz eine Rolle spielen werde, ist Holetschek bewusst. In der Delegiertenversammlung soll jeder seine faire Chance bekommen.

In der Delegiertenversammlung, die bislang für den März terminiert ist, sind die Delegierten des Ostallgäus und Kaufbeurens allerdings mit 80 Stimmen gegenüber den Unterallgäuer und Memminger Verbänden (mit zusammen 71 Stimmen) in der Mehrheit, könnten also einen Unterallgäuer Kandidaten überstimmen.