Projekt Werke des renommierten Ottobeurer Künstlers sollen ab 2010 in einem Gebäude in der Ortsmitte präsentiert werden - "Ein Traum geht in Erfüllung"">

Artikel: Eine Kunsthalle für Diether Kunerth

3. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Projekt Werke des renommierten Ottobeurer Künstlers sollen ab 2010 in einem Gebäude in der Ortsmitte präsentiert werden - "Ein Traum geht in Erfüllung"

Ottobeuren | kpm | Für den Ottobeurer Künstler Diether Kunerth (68) geht ein langgehegter Traum in Erfüllung. In den nächsten Jahren entsteht im Ortskern eine Mischung aus Kunsthalle und Museum, wo das riesige Werk Kunerths der Öffentlichkeit präsentiert wird. Betrieben wird das Haus vom "Förderverein Kunst + Werk Diether Kunerth", der vorgestern gegründet wurde.

"Ich bin sehr froh darüber", sagte gestern ein zufriedener Diether Kunerth. "Es ist ein Glücksfall, dass ich das hier realisieren kann." Viele Jahre schon hält der unverheiratete und kinderlose Künstler Ausschau nach einer dauerhafte Präsentationsmöglichkeit für seine Arbeiten.

Sie füllen eine dreistöckige Halle inmitten von Ottobeuren. Tausende von Gemälden stehen und hängen dort. Dazu rund 9000 fotografische Arbeiten, über 6000 Arbeiten auf Papier, Hunderte von Druckgrafiken und Skulpturen. Nur einen kleinen Teil seiner Produktion hat Kunerth, der nach dem Studium trotz guter Angebote von großen Galerien lieber zurück ins Allgäu kam und einen eigenen künstlerischen Weg beschritt, bisher verkauft.

Ottobeurens Bürgermeister Bernd Schäfer freut sich in mehrerlei Hinsicht. Ottobeuren könne einerseits einen renommierten Künstler unterstützen, andererseits werde das Zentrum des Ortes ein neues, schöneres Gesicht erhalten und das touristische Gewicht erhöhen. Das Kunerth-Museum soll in der Abfüllhalle der ehemaligen Brauerei Hirsch untergebracht werden, die direkt am Marktplatz liegt, wo viele Gäste unterwegs sind. Bis Ende des Jahres wird sie teilweise abgerissen. 2009 gibt es einen Architekten-Wettbewerb zur Umgestaltung des Gebäudes, 2010 soll gebaut werden.

Förderverein betreibt Museum

Freude herrscht auch bei einem anderen Mentor des Projekts: dem Memminger Galeristen Helmut Neuendorf, der seit 24 Jahren Werke Kunerths ausstellt und verkauft. "Selten erhält ein lebender Künstler ein eigens für ihn eingerichtetes Museum", sagt er. Die Gründung des Fördervereins haben Neuendorf und Schäfer gemeinsam vorangetrieben. Zur ersten Versammlung kamen weit über 100 Wegbegleiter, Freunde und Kunstliebhaber. Vorsitzender wurde Gunter Ernst, früher Hypobank-Vorstand und engagiert bei der renommierten Hypo-Kunsthalle in München.

Während die Gemeinde die Kunsthalle stellt, muss der neue Förderverein für den Betrieb sorgen. Geld soll vor allem von Sponsoren sowie aus Verkäufen der Werke von Kunerth kommen. Zudem wird bald eine Stiftung gegründet, die nach und nach die Arbeiten von Diether Kunerth erhält und eng mit dem Förderverein kooperiert.