Jengen/Koneberg | evb | Nur einige Meter entfernt von dem Hügel, auf dem einst das Schloss Koneberg thronte, ragen seit einiger Zeit wieder Türmchen mit roten Dächern empor - allerdings wesentlich kleinere als im Zeitraum von 1545 bis 1806. Im Maßstab 1:125 hat Rentner Norbert Kinner das ehemalige Schloss Koneberg nachgebaut, dessen Schutzwall sich damals über eine Fläche von 41 mal 45 Metern erstreckte. Jetzt hofft er, durch diesen Nachbau das Interesse der Bürger für die Geschichte Konebergs zu wecken.
'Als wir in Koneberg bauten, wunderten wir uns, warum die angrenzende Fläche unter Denkmalschutz steht', erzählt Kinner, der nun seit 15 Jahren mit seiner Tochter und deren Mann in Koneberg lebt. Seither interessiert er sich für die Chronik des Jengener Ortsteils, insbesondere natürlich für das Schloss, das einst auf dem benachbarten Grundstück stand.
Zwei Bilder - ein Kupferstich aus der Jengener Chronik und eine Zeichnung aus dem Augsburger Stadtarchiv - halfen Kinner, sich eine Vorstellung von dem Anwesen zu verschaffen. 'Den Rest musste ich mir zusammen reimen', so der 71-Jährige. Vergangenen März begann er dann, Schalungen aus Holz zu basteln und diese mit Beton auszugießen. Kurz vor Weihnachten war es so weit: Er konnte die einzelnen Teile zusammensetzen und das Kunstwerk bemalen.
Derzeit steht das Schloss nun bei ihm im Garten. 'Einen geeigneten Platz habe ich noch nicht gefunden', sagt der ehemalige Bäcker. Sein nächstes Bauwerk hat er jedoch schon begonnen: Denn das Schloss Koneberg wurde auf dem Fundament einer Burg errichtet. Und von dieser Burg, die dort von 1282 bis 1537 stand, hat sich Kinner bereits eine Abbildung organisiert. 'Die ersten Schalungen aus Holz sind schon fertig', verrät er.