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Artikel: Ein Kind des Aufbruchs nach dem Krieg

10. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Jubiläum ASV Martinszell feiert 60-jähriges Bestehen am 25. Oktober in der Mehrzweckhalle

Martinszell | sp | Vor 60 Jahren gründeten 29 Männer den Sportverein Martinszell. Quasi aus dem "Nichts" entwickelte sich bald ein reger Sportbetrieb in mehreren Sparten. Heute gehören dem ASV Martinszell rund 1000 Mitglieder an. Ein Drittel davon treibt regelmäßig Sport. Mit einem Festabend am 25. Oktober wird das 60-jährige Jubiläum in Oberdorf gefeiert.

Der ASV Martinszell ist ein "Kind des Aufbruchs". Der Zweite Weltkrieg war drei Jahre zu Ende, die Menschen - auch auf dem Land - mehr schlecht als recht versorgt. Für 29 Männer aus Martinszell und Umgebung eine Zeit, in der es galt, eine Leere vor allem für die Jugend zu schließen, hatten doch Krieg und Nachkriegszeit andere Prioritäten gesetzt als Freizeitsport. Ein Verein sollte einen Ort der Begegnung schaffen für Alt- und Neubürger, für Kameradschaft auf der Grundlage sportlichen Miteinanders.

"Es hatte zwar schon in den 1930er Jahren einen Radfahrverein gegeben, dessen Mitglieder auch Turngeräte wie Reck, Barren und Pferd benutzten", so Gründungsmitglied Alfred Günther. Die Nationalsozialisten lösten den Verein auf.

Ständiger Begleiter des neuen ASV war die Sorge, Sportstätten zu finden. Günther: "Immer wieder mussten Behelfslösungen gesucht werden." 1970 hatte der Verein dann schon über 300 Mitglieder.

Es gab einen Tennisplatz, privat finanziert. Ein eigenes Sportgelände entstand später. "Die Wende kam mit der Gemeindegebietsreform", erinnert sich Günther. Nach der "Fusion" von Martinszell und Waltenhofen wurde es 1982 errichtet: Ein Fußball-, drei Tennis-, ein Eisstockplatz, eine Allwetteranlage für Leichtathleten. 1988 folgte die große Turn- und Mehrzweckhalle in Oberdorf. Nun hatten alle Abteilungen ein festes Dach über dem Kopf.