Unterdießen | wad | Zwei Anträge zu einem Bauvorhaben in Dornstetten beschäftigten in den letzten Sitzungen den Unterdießener Gemeinderat. Fand der erste Antrag die Zustimmung der Räte, genehmigte das Landratsamt ihn nicht, da der gesamte Ort Dornstetten im Außenbereich liegt und Bauvorhaben nur nach Maßgaben des Paragrafen 35 Baugesetzbuch zulässig sind. Eine kurze Zeit später bei der Gemeinde eingegangener Bauantrag erhielt somit gar nicht erst das Einvernehmen der Gemeinderäte.
Um auf die Einwände der Dorn-stettener Bürger eingehen zu können, die Sachlage zu erklären und um darzulegen, warum der Entscheid der Gemeinde so ausfallen musste, hatte Bürgermeister Dietmar Loose zusammen mit seinen Ratskollegen zu einem Bürgergespräch eingeladen.
Nach einem Ortstermin hatten sich um 20 Uhr fast das gesamte Ratskollegium sowie etwa 15 Dornstettener in der Mehrzweckhalle Unterdießen eingefunden, um in einer Aussprache die Begründung der Gemeinde zu erfahren und ihre Ansicht darzulegen.
Anhand des Flächennutzungsplanes und der gesetzlichen Vorgaben erklärte das Gemeindeoberhaupt die Sachlage und verdeutlichte, dass die Kommune gar nicht anders entscheiden konnte. Demgegenüber stand der Wunsch mehrerer Einwohner des Weilers am Westufer des Lechs, ihren Kindern die Möglichkeit zu bieten, mit einem eigenen Haus am Ort ansässig zu werden. "Wir wollen kein Riesenbaugebiet und keine Verschandelung der Landschaft, sondern lediglich Einzelhäuser auf unserem Grund."
Die Verantwortlichen befürchten, dass eine eventuell genehmigte Ausnahme einen Rattenschwanz anderer Anträge nach sich ziehen und zudem die Planungshoheit der Gemeinde unterwandert würde. "Lediglich Baulücken in der Ortsbebauung können geschlossen werden - und von denen haben wir nur zwei entdecken können", führte Loose an.

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Erschwerend kommt hinzu, dass an Dornstetten ein Landschaftsschutzgebiet (der Lechrain) und der Standortübungsplatz angrenzen.
Ebenso wurde moniert, dass in den anderen beiden Ortsteilen der Gemeinde, nämlich Oberdießen und Unterdießen, eines oder mehrere Baugebiete erschlossen wurden, während in Dornstetten so etwas noch nie geschah.
Zwar konnte zum Abschluss des sachlich geführten Gesprächs keine Lösung gefunden werden, es scheint jedoch, dass sich die Verantwortlichen schwer mit der anstehenden Entscheidung tun werden.