Oberstdorf | pts | Über die vielen Glückwünsche des Deutschen und Internationalen Ski-Verbands zu seinem 70. Geburtstag hat sich Oskar Fischer sehr gefreut. Drücken die Gratulationen doch aus, welche Wertschätzung der langjährige Sportfunktionär selbst nach seinem weitgehenden Rückzug von der sportlichen Bühne auch auf internationalem Parkett noch immer genießt. Genauso lieb war ihm jedoch die in kleinem Kreis gehaltene Geburtstagsfeier mit Familie und Nachbarn in Oskar Fischers Refugium, das Stillachtal bei Oberstdorf. "Ich brauche den Frieden der kleinen Dinge um mich herum", sagt der 70-Jährige zufrieden.
Neun Olympische Winterspiele und ebenso viele Alpinski-Weltmeisterschaften hat der Oberstdorfer in den unterschiedlichsten Begleit- und Beobachtungsrollen mitgemacht, mal als Rennleitungs-Jurymitglied, mal als Olympia-Mannschaftsführer und häufig als Technischer Delegierter. Außer nach Afrika trugen diese Aufgaben den gelernten Grundschullehrer auf vier Kontinente.
Besonders stolz ist der altgediente Sportreferent des Oberstdorfer Gemeinderats, der sich nach 24-jähriger Ratstätigkeit im Frühjahr aus der Kommunalpolitik zurückzog, auf die Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2005 in seinem Heimatort. Fischer: "Das war der Höhepunkt". So ganz kann er den Einsatz für den internationalen Skisport aber auch jetzt noch nicht lassen. Beim Continental Cup, der "Zweiten Liga" des Rennsports, wo sich der Skisport-Nachwuchs tummelt, hält Fischer als "Chairman" noch immer die Fäden zusammen.
Den nötigen Abstand zur lokalen Politik glaubt das "Geburtstagskind" inzwischen gefunden zu haben. Im Rathaus macht er sich rar. Fischer muss nur heraustreten aus der Haustür der ehemaligen Zwergschule von Birgsau, die er bewohnt und wo er lange unterrichtet hat. Dann ist er gleich in den Bergen, wo er sich fit hält: "In der Natur wird es einem nie langweilig". Gebraucht wird der vitale Rentner aber selbst dort noch. Einer hiesigen Bergschule konnte es Fischer nicht abschlagen, den Alpenwanderführer zu machen.