Kaufbeuren/Ostallgäu: Die Entscheidung kommt per Los

19. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bundestagswahl - Dr. Bernd Rösel soll für die FDP nach Berlin gehen

Der Kandidat der Liberalen des Wahlkreises Ostallgäu (257) für die Bundestagswahl 2009 heißt Dr. Bernd Rösel vom FDP-Ortsverband Füssen. Bei einer gut besuchten Nominierungs-Versammlung wurde Rösel nach zwei Wahlgängen mit Stimmengleichheit durch Losentscheid zum Kandidaten gekürt.

Ernst Dollinger, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Kaufbeuren, freute sich in seiner Begrüßung über die Teilnahme von 30 Stimmberechtigten aus den Kreisverbänden Ost- und Unterallgäu, Memmingen und Kaufbeuren. Der Wahlkreis 257 trage zwar den Namen Ostallgäu, umfasse aber die beiden Landkreise und kreisfreien Städte und sei damit sehr groß, so Dollinger. Federführend darin sei der Kreisverband Kaufbeuren.

An Wahlvorschlägen nannte die Versammlung den 55-jährigen Tiermediziner und Kreisrat im Landkreis Unterallgäu, Dr. Franz Neumayer (Mindelheim) sowie den politischen Neuling Bernd Rösel. Letzterer war erst wenige Tage vor der Versammlung in seinem Heimat-Ortsverband um die Bereitschaft zur Bundestags-Kandidatur gefragt worden. Rösel sprach über seine persönlichen Vorstellungen und Beweggründe, die er bei den Liberalen gut vertreten sieht.

Tagtäglich könne er beobachten, "wie es im Gesundheitswesen langsam aber sicher bergab geht", sagte der niedergelassene Arzt für Allgemeinmedizin. In unserer Region sei die Ärztedichte noch gut, so gebe "es im Osten beispielsweise Landstriche, wo sich weder ein Allgemeinarzt noch ein Facharzt befindet". Dieses Problem ist seiner Ansicht nach von der Politik noch nicht erkannt worden. Gehe es so weiter, bestehe die Zukunft aus angestellten Ärzten, die unter einem Manager ihren Dienst versehen. Dabei komme die menschliche Komponente zu kurz. Er wolle sich daran beteiligen, dass diese "ungute Entwicklung" in eine andere Richtung gelenkt werde. Über den Bereich Gesundheit hinaus sei er auch an anderen Sachgebieten - wie der Außenpolitik zum Beispiel - interessiert, so Rösel.

Der erste Wahlgang endete mit 15 zu 15 Stimmen ohne Ergebnis. Die darauf folgende Stichwahl brachte keine Änderung, sodass sich die Wahlleitung zum Losentscheid entschloss, wie sie laut Wahlleiter Toni Resch (Augsburg) die Wahlordnung vorsieht.