Streik im Briefzentrum Nachtschicht legt die Arbeit nieder Kempten (be). Wer am Samstag wichtige Post im Briefkasten erwartete, wartete vergeblich: Mehrere hundertausend Briefe und Zeitungen wurden nicht ausegeliefert. Der Grund: Im Briefzentrum Kempten legte die Nachtschicht für Stunden die Arbeit nieder.
Rund 30 Arbeitnehmer des Briefzentrums Kempten beteiligten sich an einem kurzfristigen Streik der Vereinen Dienstleistungewerkschaft Ver. di. Von zwei Uhr Freitag nacht bis 8 Uhr Samstag früh wurde die Deutsche Postbestreikt. Millionen von Briefen und Zeitungen blieben im Freistaat liegen und können frühestens heute ihre Empfänger erreichen.
Auf einer Kundgebung in Kempten vor der Briefniederlassung erläuterte Arbeitskampfbeauftragter Manfred Stick den Stand der tariflichen Auseinandersetzungen. So fordere Ver. di für die 160 000 Tarifkräfte bei der Post Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent sowie mehr Weihnachtsgeld.
'Nur die Krümel'
Die Post AG habe bisher kein Angebot auf den Tisch gelegt und die Forderungen der Gewerkschaft als überzogen zurückgeweisen. Dies würden sich die Beschäftigten nicht läänger bieten lassen.
Denn während sich der Vorstandsvorsitzende und seine Vorstände ihre Gehälter in den letzten Jahren um fast 400 Prozent erhöht hätten, 'sollen für die Beschäftigen nur die Krümel übrig bleiben'.