Memmingen (bsk). - Die städtische Verkehrsüberwachung verzeichnet in ihrer Bilanz für 2002 rund 15 Prozent mehr Raser im Vergleich zum Vorjahr. Über 4000 Autofahrer wurden im vergangenen Jahr wegen überhöhter Geschwindigkeit in Memmingen 'geblitzt'. Die Anzahl der Parkverstöße ist dagegen leicht zurückgegangen. Die Stadt Memmingen verteilte im zurückliegenden Jahr etwa 42500 Strafzettel an Parksünder. Dabei wurden von den vier Parküberwachern Knöllchen zum Beispiel dann verteilt, wenn jemand im Halteverbot stand oder ohne Parkschein parkte. Die Parkverstöße haben sich, verglichen mit dem Vorjahr, um sechs Prozent verringert. Dieser Rückgang liege aber noch im normalen Schwankungsbereich, erklärt der Leiter der Verkehrsüberwachung, Martin Sternath. Die ungewöhnlich hohe Anzahl an Autofahrern, die wegen überhöhter Geschwindigkeit 'geblitzt' und zur Kasse gebeten wurden, ist laut Sternath allerdings 'beunruhigend'. 'Was genau die Zunahme auf über 4000 Geschwindigkeits-Überschreitungen ausmacht, müssen wir erst noch analysieren. Die Anzahl unserer durchgeführten Messungen hat sich nämlich nicht erhöht', sagt Sternath. Es wäre aber in Zukunft möglich, meint er, dass die Verkehrsüberwachung ihre Radarkontrollen ausweitet, um bei den Pkw-Lenkern eine vorsichtigere Fahrweise zu erreichen.
30 bis 40 Messpunkte Die Verkehrsüberwachung der Stadt führt seit 1997, zusätzlich zur Polizei, Geschwindigkeitskontrollen durch. Dabei 'blitzen' die Mitarbeiter an zwei Tagen pro Woche an einem der 30 bis 40 Messpunkte. Am kräftigsten aufs Gaspedal gedrückt wurde im vergangenen Jahr in der Waldfriedhof- und der Mindelheimer Straße, berichtet Sternath. Gleich mehrere Autofahrer seien hier mit 90 km/h 'durchgerast'.
Tempotafel bleibt Seit Anfang Dezember gibt es an wechselnden Standorten eine Tafel, auf der dem Pkw-Lenker die Geschwindigkeit angezeigt wird. Ein zu hohes Tempo führt aber zu keiner Geldbuße. Dieses System werde auch weiterhin zum Einsatz kommen, so Sternath. 'Gerade in Problemzonen wie der Kalchstraße bremsen viele Autofahrer deutlich ab, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, wie schnell sie tatsächlich sind', erläutert der Leiter der Verkehrsüberwachung. Das städtische Amt arbeitete auch im vergangenen Jahr kostendeckend. Es fehlt laut Sternath zwar noch eine endgültige Auswertung, aber mit rund 467000 Euro Einnahmen seien die Kosten wahrscheinlich auszugleichen.