BuchloeGut besucht waren die diesjährigen Jahresschlusskonzerte der Stadtkapelle Buchloe. Viele waren gekommen, um den neuen Dirigenten der Stadtkapelle, den 27-jährigen Michael Werner, am Pult in Aktion zu sehen. Buchloer Schlagzeugschülern ist der neue "Chef" schon seit Längerem bekannt, da er die Schlagzeugschüler sowohl der Musikkapelle als auch der Musikschule unterrichtet(wir berichteten). In nur gut sechs Wochen hatte Werner mit den etwa 50 Aktiven der Kapelle nun ein respektables Programm auf die Beine gestellt. Durch den Abend führte Klaus Baur in seiner Funktion als Vorsitzender.
Als Einstieg ins Programm hatte man mit der "Appalachian Overture" von James Barnes ein reizvolles, quirlig-optimistisches Stück gewählt mit prallem Western-Sound.
In Steven Reinekes "Goddess of Fire", gewidmet der sehr zwiespältigen hawaiianischen Göttin des Feuers - denn sie ist als Hüterin der Vulkane gleichermaßen für Zerstörung wie für Neuschöpfung zuständig - ließ man es gehörig krachen. Zwischen den Polen Ruhe und Eruption zeichnete das Werk sehr plastisch und unter die Haut gehend diverse geologische Vorgänge nach. Sowohl die bedrohlich-unheimliche Ruhe als auch das wuchtige Krachen eines auskomponierten Vulkanausbruchs verfehlte seine Wirkung nicht.
Vergleichsweise erholsam ging es danach in Edvard Elgars "Nimrod" zu: Das auf einer Jagdszene fußende Stück in einem Arrangement von Alfred Reed steuerte solide seinem Höhepunkt zu und leitete zur "Finlandia" von Jean Sibelius über, die den Kontrast zwischen druckvollem, von düsterer Dramatik gekennzeichnetem Sichaufbäumen und hellem, überwältigend-befreitem Aufbrechen der skandinavischen Natur geradezu genussvoll auskostete.
In der zweiten Konzerthälfte bauten die Musiker zunächst auf ein Medley aus dem Erfolgsmusical "Elisabeth": Ohne allzu vordergründigen Schönklang, aber mit Ohrwürmern von teilweise groteskem Charme angereichert, verfehlte die Klangsprache Sylvester Levays seine Wirkung nicht, auch wenn im Holz einige Passagen etwas blass intoniert wurden.

Nach Tod von Adam Johnson durch Schlittschuh-Kufe
EV Lindau Islanders rüsten Spieler ab sofort mit Halsschutz aus
Afrikanische Rhythmen
Den Dirigenten in seinem ureigensten Element - nämlich als Schlagzeug-Solist am Marimbaphon - erlebte man in "Ghanaia" von Mathias Schmitt: Zusammen mit den Perkussionisten der Stadtkapelle zog Werner ein mitreißendes Feuerwerk afrikanischer Rhythmen ab, das gleichermaßen etwas zum Anschauen wie zum Hören bot. Überzeugend war danach auch die etwas schräg in der Grundhaltung auskomponierte Hommage an amerikanische Superhelden - hektisch und rhythmusbetont, vor allem aber jazzig-geschärft gab sich die "Music from the Incredibles". Die "Omens of Love" ("Boten der Liebe") von Hirotaki Izumi entpuppten sich am Schluss als eine eingängig-hörenswerte Komposition im Big-Band-Sound - die Stadtkapelle kam erwartungsgemäß
nicht ohne Zugabe von der Rampe: Gershwins "They can't take that away from me" setzte als wunderschöne Swing-Nummer (Saxofon-Solo: Melanie Riedl) einen gekonnten Schlusspunkt unter vielversprechendes versprechendes Auftakt-Konzert mit dem neuen Dirigenten Michael Werner - man darf sich auf die Ergebnisse der weiteren Arbeit freuen. Lucia Buch