Tennis Robert Lederle (40) ist beim Minimax-Cup in Kempten für die Reparatur der lädierten Schläger der Spieler verantwortlich">

Artikel: Der Herr der Saiten sorgt für die nötige Spannung

3. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Tennis Robert Lederle (40) ist beim Minimax-Cup in Kempten für die Reparatur der lädierten Schläger der Spieler verantwortlich

Von Andreas Pfeffer |KemptenOhne sie würde eine Veranstaltung, wie das Tennis-Weltranglisten-Turnier um den Minimax-Cup, wohl nicht stattfinden. Gemeint sind die fleißigen Helfer. Diese arbeiten meist im Hintergrund und sind aber als Platzwart, Fahrdienst oder Ballkinder von enormer Bedeutung.

Einer dieser Helfer ist Robert Lederle (Betzigau). Der 40-Jährige ist für die Bespannung der Schläger der Spieler verantwortlich und arbeitet oft auch dann noch, wenn die Profis schon entspannt im Hotel vor dem Fernseher liegen. "Vor dem ersten Turniertag stand ich am Samstag bis Mitternacht an der Bespannungsmaschine. Normal ist so gegen 21 Uhr Feierabend", so Lederle über seinen Arbeitstag. 15 bis 20 Schläger bespannt der Sportartikel-Verkäufer pro Tag.

Profis lassen weich bespannen

Langweilig empfindet er seinen Job nicht. "Ich bin seit dem ersten Minimax-Cup im Jahr 2004 dabei.

Mir gefällt die Atmosphäre und ich komme auch direkt mit den Spielern in Kontakt", sagt Lederle, während ihm ein Balljunge den Schläger eines gerade mitten im Spiel befindlichen Profis vorbeibringt.

Unterschiede zur gewünschten Bespannungshärte der Minimax-Teilnehmer im Vergleich zu normalen Spieler gebe es schon. "Die Spieler lassen meist weich bespannen. Da können sie dem Ball noch mehr Power geben", erklärt Lederle, der selbst seit Jahren Tennis bei den Herren 30 des SSV Wildpoldsried in der Bezirksliga spielt.

Fußball-Trainer in Sulzberg

Bekannt ist Lederle in Kempten und Umgebung aber eher in seiner Funktion als Fußball-Trainer. Seit 2007 hat er beim Kreisligisten TSV Sulzberg das Sagen. Mit dem derzeitigen Tabellenzehnten bestreitet Lederle am heutigen Mittwoch (18 Uhr) das Kreisfinale um den Toto-Pokal (siehe Vorschau).

Sollte Sulzberg die Überraschung gelingen und das Finale gewinnen, hätte Lederle nicht viel Zeit zum Feiern. "Ich mache während des Spieles nur eine kurze Arbeitspause vom Minimax-Cup. Ab 21 Uhr bin ich wieder beim Bespannen und mache die zwischenzeitlich angelieferten Schläger fertig", so Lederle. Professionalität wird bei einem Weltranglisten-Turnier eben nicht nur von den Spielern erwartet