Kempten | eva | "Welchen Notenschnitt brauche ich für diesen Beruf? Was werde ich verdienen? Welche Fähigkeiten sind nötig?" Das waren die häufigsten Fragen beim "Netzcafé" in der Robert-Schuman-Schule. 16 Firmen und staatliche Organisationen sowie Vertreter der Kemptener Arbeitsagentur stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler aus den 9. Klassen. Die Schule in Sankt Mang war die erste der vier Kemptener Hauptschulen, an der diese "Mini-Lehrstellenbörse" durchgeführt wurde.
In der Schulaula erklärt Stabsfeldwebel Sven-Arne Wähner einer Schülergruppe, welche Anforderungen humanitäre Einsätze der Bundeswehr an Berufssoldaten stellen. Die Mädchen wollen wissen, ob sie dabei eine Waffe tragen müssen und welche Ausbildungszweige für sie in Frage kommen.
Interessiert zeigt sich eine Gruppe Buben bei den Ausführungen Daniel Blaubachs von der Baufirma Dobler. Blaubach weist darauf hin, dass nicht nur ein qualifizierter Hauptschulabschluss Voraussetzung dafür ist, in seiner Firma angestellt zu werden, sondern auch kundenfreundliches Auftreten.
Dass sich Jugendliche in sozialen Berufen oft unrealistische Vorstellungen machen, weiß die Lehrstellen-Omi Gertie Fiedler aus Gilching. Sie rät, sich genau zu informieren, was für Anforderungen in sozialen Berufen gestellt werden. "Leider schaffen viele Jugendliche die angefangenen Ausbildungen nicht und haben dann zwei Jahre Zeit verloren", bedauert sie.
Der Initiator des Projekts, Hans-Peter Selk, will den Schülern mit dem Netzcafé den Sprung von der Schule zum Beruf erleichtern. Sein Ziel ist es, dass sich Schüler spätestens zum Ende der 8. Klasse bewerben und mehr freiwillige Praktika absolvieren. Außerdem hofft er auf eine engagierte Mitarbeit der Eltern: "Die Eltern entscheiden wesentlich über Erfolg oder Misserfolg einer Bewerbung mit", weiß Selk.

Digitale Fragestunde in Kempten und Sonthofen
BRK Oberallgäu bietet kostenlose Hilfe zum Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. an
Es gelte, mit den Jugendlichen bei der Suche nach einer Lehrstelle am Ball zu bleiben. Als Schirmherr für seine Idee konnte Selk den Fernsehrichter Alexander Hold gewinnen.
Das Netzcafé findet außerdem statt: - Lindenbergschule: Heute, Dienstag, 14 bis 16 Uhr. - Wittelsbacherschule: Donnerstag, 9. Oktober, 14 bis 16 Uhr.
- Volksschule bei der Hofmühle: 16. Oktober, 14 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen bei Hans-Peter Selk unter Telefon 0831/9602568 oder E-Mail: hp.selk@gmx.net