Was machen eigentlich die ganzen Dinge, die heuer an Weihnachten in den Warenhäusern hocken bleiben und nicht verkauft werden? Zumindest Puppe Annabella und Teddy Ladislaus sind sehr sehr traurig, nicht auf einem Kinderarm oder in einem Kinderzimmer gelandet zu sein. Das ist die charmante Idee eines Kindergedichtes von James Krüss aus dem Jahr 1927.
Das Buch zu dieser Vers-Geschichte findet Figurenspielerin Anke Leupold vom Theater Ferdinande in einer Art Improvisationsstück in einem alten Koffer auf einem Dachboden, auf den sie steigt, um ihre Christbaumkugeln zu suchen. Und schon verselbstständigen sich auch die andern Dinge, die auf so einem Dachboden so vor sich hinstauben.
Teddy Ladislaus in der Kiste
Der Holzschlitten, die Hutschachtel, zwei Stühle, ein alter Koffer, das zu klein gewordene Steckenpferd und die längst vergessene Puppenstube. Das ganze Gerümpel verwandelt sich zu brauchbaren Requisiten und natürlich finden sich auch die Puppe Annabella und der Teddy Ladislaus in einer Kiste.
Wieder einmal beginnen unter den Händen von Anke Leupold die Gegenstände zu leben und selbst Weihnachtsbäume zu tanzen. Sie schlüpft in alle Rollen, ob den braven alten Mann von der "Wach- und Schließgesellschaft", der allabendlich mit seiner Taschenlampe im großen Kaufhaus nach dem Rechten schaut oder den Weihnachtsmann, der anruft und Puppe, Teddy und Puppenstube noch in letzter Minute vor Weihnachten auf seine Schlitten packt, um sie zu den Kindern zu bringen.

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Ein Hoch auf die Langsamkeit
Es lebe die Langsamkeit bei der ganzen Weihnachtshektik, fühlt man sich doch als Zuschauer in dieser Produktion, wie in eine andere Zeit versetzt.
Ganz so wie in die Zeit der alten Puppenstuben und Kaufläden in der weihnachtlichen Spielzeugausstellung "Die bunte Welt des Einkaufs" im Allgäu-Museum, anlässlich derer das Improvisations-Pup-pen-Schauspiel auch entstanden ist. Was hat doch James Krüss einmal gesagt: "Haltet die Uhren an. Vergesst die Zeit. Ich will euch Geschichten erzählen." Die Vorweihnachtszeit ist eine gute Gelegenheit dazu.
Nächste Vorstellung: Sonntag, 21. Dezember, um 15 Uhr im Theater Ferdinande (Tiefenbach 3, Kempten)