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Bezirk muss behinderten Beschäftigten Essenspauschale zahlen

Kempten

Bezirk muss behinderten Beschäftigten Essenspauschale zahlen

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    Es gab gute, aber auch schlechte Nachrichten zu vermelden beim Elternabend in den Allgäuer Werkstätten zu vermelden. Die Gute zuerst: Die behinderten Beschäftigten haben Anrecht darauf, dass ihnen der Bezirk Schwaben rückwirkend für vier Jahre eine Mittagsessenspauschale von je 3,60 Euro bezahlt. Die schlechte Nachricht: Auch an der Allgäuer Werkstätten GmbH geht die aktuelle Weltwirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. So seien einige Aufträge bereits zurückgefahren worden.

    Zunächst aber informierte Jens Geiger, Bereichsleiter Soziales, über die Essenspauschale. Der Bezirk habe diese Leistung vor einigen Jahren "eigenmächtig" verweigert - zu Unrecht, wie nun das Bundessozialgericht festgestellt habe. Je nach Grundsicherungsansprüchen könnte das für einen Behinderten 1500 bis 2500 Euro ausmachen, so Geiger.

    Auf die wirtschaftliche Situation der Allgäuer Werkstätten ging dann Geschäftsführer Michael Hauke ein: Einige Aufträge seien wegen der Krise zurückgefahren worden. "Wir wollen daher in den nächsten Jahren einen genügsamen Konsolidierungskurs fahren", so Hauke. Im Klartext heißt das: Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter (178) soll sich zunächst auch bei einem Zuwachs der Beschäftigten mit Behinderung nicht verändern. Derzeit gebe es 570 behinderte Beschäftigte. Im Herbst wird mit weiteren 25 jungen Werkstättlern gerechnet.

    "Unsere Ausgangslage ist so: Wir haben hohe Investitionen, um bis ins Jahr 2018 insgesamt 850 Mitarbeitern mit Behinderung einen Arbeitsplatz bieten zu können", so Hauke. Die Kosten seien also bereits da, während die Mitarbeiter erst im Laufe der nächsten neun Jahre kommen.

    Dennoch gebe es auch Grund zur Freude: Am 9. Oktober wird das neue BIA-Gebäude (Betriebe für Integration und Arbeit) gegenüber der Werkstatt Zeppelinstraße eingeweiht. Gut angelaufen sei außerdem die Arbeitsoffensive "inJob". 22 Langzeitarbeitslose seien bisher auf diesem "Zwischenarbeitsmarkt" aufgefangen worden.

    In Sonthofen stehe im Mai ein Grundstückskauf gegenüber der bestehenden Werkstatt an, um dort um eine Förderstätte mit zwölf Plätzen und eine S-Werkstatt (seelische Gesundheit) mit 18 Plätzen zu erweitern. Der Baubeginn soll im Jahr 2011 erfolgen.

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