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Beim Apfel kommt es auf die Sorte an

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Beim Apfel kommt es auf die Sorte an

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    Ostallgäu (tho). - Die ersten kultivierten Apfelsorten kamen bereits mit den Römern nach Süddeutschland. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich daraus mehrere Tausend verschiedene Sorten. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert wurden viele neue Apfelsorten herausgezüchtet. Einige dieser alten Sorten - wie zum Beispiel Gravensteiner, Jakob Fischer, Schöner von Boskop oder Kaiser Wilhelm - sind auch heute noch bestens für den Bauerngarten geeignet. Im Hausgarten bieten die alten Apfelsorten im Vergleich zu ihren hochgezüchteten Verwandten aus dem Erwerbsanbau einige Vorteile. Sie kommen in der Regel mit dem rauen Klima des Allgäus besser zurecht und sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Auch der Schnitt dieser Bäume ist nicht ganz so anspruchsvoll. Apfelbäume gibt es im Fachhandel für den kleinsten Garten. Wer wenig Platz hat, kann Spaliere oder Buschbäume pflanzen. Für größere Gärten eignen sich Halbstämme oder Hochstämme. 'Was das Verhältnis Platzbedarf zu Nutzen betrifft, ist aus meiner Sicht der Halbstamm für viele Gärten ideal', sagt Gartenexperte Ulrich Pfanner. Die Kronen solcher Halbstämme reichen fünf bis sieben Meter in die Höhe und lassen sich gut ohne hohe Leitern beernten - ganz im Gegensatz zu den Hochstämmen, deren Kronen zehn bis zwölf Meter hoch werden.

    Recht anspruchslos Was den Boden betrifft, sind Apfelbäume recht anspruchslos. Ideal ist ein nährstoffreicher, gut mit Humus versorgter Boden. Besonders günstig wirkt sich allerdings ein Plätzchen an der Sonne aus: Die Äpfel solcher Bäume bilden ein stärkeres Aroma aus, sind also noch besser im Geschmack. Beim Pflanzen eines Apfelbaumes sollte das Pflanzloch etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Es empfiehlt sich, die Erde vor dem Zurückschaufeln mit Kompost oder Humus anzureichern. So fällt den Wurzeln das Anwachsen leichter.

    Kein Gras am Stamm Der Apfelbaum darf auch nicht zu tief gepflanzt werden: Seine Veredelungsstelle muss noch eine Handbreit aus dem Boden herausragen. Übrigens liegt der günstigste Pflanzzeitpunkt im Herbst oder im Frühling. 'In den ersten drei, vier Jahren sollte das Gras rund um den Stamm entfernt werden', erklärt Pfanner. Dadurch bleiben dem jungen Apfelbäumchen mehr Nährstoffe. Auch ein stützender Pfahl und regelmäßiges Gießen bei längerer Trockenheit ist in den ersten Jahren wichtig. Geschnitten wird das Bäumchen erst im dritten Jahr: 'Entscheidend ist, dass die Hauptäste fast waagerecht vom Stamm weg gehen', erläutert Pfanner. 'Steil oder senkrecht nach oben wachsende Äste werden direkt an den Astverzweigungen gekappt, es dürfen keine Stumpen stehen gelassen werden.' Wer dann im Herbst noch unter dem Kronenbereich Kompost oder alten Mist ausbringt, kann nach einigen Jahren auf eine reiche Apfelernte im eigenen Garten hoffen. Bei Halbstämmen ist es meist nach vier bis fünf Jahren soweit, bei Hochstämmen kann es zehn bis zwölf Jahre dauern. Die Sortenwahl ist bei Apfelbäumen sehr wichtig. Wer seine Äpfel direkt vom Baum weg essen will, muss andere Sorten wählen, als jemand, der seine Äpfel im Keller lagern und dann im Winter verspeisen möchte. Im ersten Fall wäre zum Beispiel die Sorte 'Jakob Fischer' eine gute Wahl, im zweiten Fall die Sorte 'Kaiser Wilhelm'.

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