Amberg | baus | Straßen, das hatte schon der Blick in den Haushaltsplan gezeigt, sind in Amberg dieses Jahr ein wichtiges Thema. Dies bestätigte sich einmal mehr in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dort kam neben der gewünschten Asphaltierung eines Feldweges auch eine alte Bekannte zur Sprache: die Wiedergeltinger Straße im Bereich des Sportplatzes.
Sie beschäftigt die Räte schon seit 2005 immer wieder: Die Bankette dort sind in einem sehr schlechten Zustand und müssten dringend saniert werden. Das Material ist lose und findet sich - von den Fahrzeugen aufgewirbelt - regelmäßig im Rasen des Sportplatzes wieder, wo es über kurz oder lang dem Rasenmäher zum Verhängnis werden könnte. Doch, so Joachim Köck, "mit dem Bankett ist es nicht getan". Durch die Bauarbeiten am Rand würde sich möglicherweise der Zustand der ohnehin maroden Straße noch weiter verschlechtern, befürchtet er.
Auch seine Kollegen sprachen mehrheitlich von Flickschusterei, würden nur die Bankette saniert. Franz Schönacher zweifelte zudem an der Nachhaltigkeit der Maßnahme: Da die Straße recht schmal ist, weichen entgegenkommende Autos auf die Bankette aus, die nicht zuletzt deshalb so schlecht in Schuss seien. "Das, was wir jetzt machen, müssten wir dann alle paar Jahre wieder machen", glaubt er.
Schnell kam so der Ausbau des 180 Meter langen Teilstücks ins Gespräch. Bürgermeister Peter Kneipp hatte sich bereits vorsorglich die Kosten einer Komplettsanierung ausrechnen lassen: Rund 75000 Euro wären dafür zu veranschlagen. Sollte die Straße zudem wie die Dillishauser Straße mit einer verkehrsberuhigenden Insel ausgestattet werden, kämen Kneipp zufolge weitere 20000 Euro hinzu.
Aufschluss darüber, ob diese überhaupt nötig ist, soll eine Verkehrszählung geben. Außerdem wurde Bürgermeister Kneipp beauftragt, sich nach Möglichkeiten der Bezuschussung zu erkundigen. Da die Bagatellgrenze bei 50000 Euro liege, stünden die Chancen dafür gut, so Kneipp.

Über 40.000 Euro Schaden
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Sollten sich die Räte in einer der nächsten Sitzungen dann tatsächlich für den Ausbau entscheiden, würde die Realisierung gleichwohl noch ein wenig auf sich warten lassen. Zum einen nehmen schon die Vorplanungen geraume Zeit in Anspruch, zum anderen ist dafür im diesjährigen Haushalt kein Geld vorgesehen.
Gleiches gilt für die Asphaltierung des Feldweges zwischen der Dillishauser Straße und dem Gebiet Heideteile, die ein Anwohner beantragt hatte. In Anlehnung an die Asphaltierung der Vogelherdstraße schätzt Kneipp die Kosten für den 370 Meter langen Feldweg auf rund 38500 Euro. Doch nicht nur diese schreckten die Räte ab. Sie befürchteten auch, damit einen Präzedenzfall zu schaffen, der nach dem Motto "gleiches Recht für alle" eine Antragsflut nach sich ziehen würde.
Als Ursache für den schlechten Zustand des Weges, der in der Vergangenheit schon bis zu zweimal jährlich ausgebessert wurde, nannte der Antragssteller selbst das Müllauto. Hubert Wagner regte deshalb an, die Tonne künftig zur Straße zu bringen.
Manfred Balzat rechnete zudem vor, dass bei Überholungskosten von 1500 Euro pro Jahr der Weg noch oft instand gesetzt werden könne, ehe sich die beantragte Asphaltierung rechne.
Um den Weg auch ohne diese haltbarer zu gestalten, folgten die Räte einem Vorschlag Joachim Köcks. Er hatte angeregt, ein Angebot darüber einzuholen, was es kosten würde, den Weg auf eine Tiefe von 50 bis 70 Zentimetern auszukoffern, den Fegsand mit einer Fließschicht zu belegen und darüber den Kies zu verdichten.