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Artikel: Auf den Spuren eines großen Künstlers

20. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ferienprogramm 14 Mädchen und ein Bub verzieren Bilderrahmen

Memmingen | dor | Für 14 Mädchen und einen Bub heißt es, Einfallsreichtum zu beweisen. Sie haben sich für das Sommerferienprogramm des Stadtjugendrings angemeldet und begeben sich auf die Spuren eines großen Künstlers. Die sechs- bis 13-jährigen Kinder basteln Mosaik-Bilderrahmen nach dem Vorbild von Friedensreich Hundertwasser.

Es kann losgehen. Auf den Tischen stehen Bilderrahmen und Mosaiksteinchen bereit. Erstmal dürfen die Kinder ihr Muster vorbereiten. Auf Papier zeichnen sie den Bilderrahmen und legen Steinchen für Steinchen ihre Wunschverzierung. "Bei uns geht es darum", erklärt die pädagogische Geschäftsführerin des Stadtjugendrings, Anke Bögle, "dass die Kinder nicht irgendetwas Vorgefertigtes in die Hände bekommen, sondern die Dinge selbst individuell und kreativ gestalten können".

Geschäftiges Treiben

Inzwischen geht es im Jugendhaus geschäftig zu: da braucht jemand rote, hier jemand grüne Steinchen.

Die Kinder kreieren ihr Mosaik aber nicht willkürlich, sie achten auf Farbkombinationen, bestimmte Formen und selbst ein scheinbares Steinchenchaos entspringt einer präzisen Planung. Nach einer Runde Kekse für alle geht es ans Aufkleben. "Wie Brotaufstrich", vergleicht ein Mädchen, schmieren die Kleinen Klebepaste Stück für Stück auf den Rahmen und übertragen die Steinchen vom Papier auf die Paste.

Konzentriert bei der Sache

Bei 15 Kindern in einem Raum sollte man meinen, dass es wild zugeht. Weit gefehlt: Die kleinen Künstler sitzen ganz konzentriert auf ihren Stühlen und drücken jedes Steinchen einzeln in die Paste. "Man merkt, dass die Kinder freiwillig hier sind", so die Betreuerinnen. "Beim Basteln sind die Kinder immer mit viel mehr Disziplin und Konzentration dabei als im Hort."

Viel früher als geplant sind die Kinder fertig mit Bekleben. Doch bevor sie den Rand bemalen, toben sie sich erstmal bei einer Runde "Ball über die Schnur" im Garten aus. Wieder zurück im Jugendhaus, bekommen die kleinen Kunstwerke den finalen Schliff.

Und was geschieht jetzt mit den fertigen Bilderrahmen? Im Gegensatz zu seiner großen Schwester, weiß der neunjährige Tim Ambacher schon ganz genau, was er mit seinem Werk vorhat: "Das schenk ich meiner Mutter zum Hochzeitstag."