Wiggensbach: Arbeitskreis für Dorfladen gegründet

20. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Vorstoß - Bürgermeister: "Keine Chance"- Nach Infoveranstaltung ist Wiggensbach gespalten

Ein Berg von Fragen wartete bei der Informations-Veranstaltung zum Thema Bürgerladen in Wiggensbach im "Kapitel"-Saal auf die Beteiligten. Was passiert beispielsweise mit der derzeit noch von Edeka angemieteten Ladenfläche? Und kann der bisherige Betreiber Karl Heinle weiterhin in seiner Funktion bleiben? Im voll besetzten Raum trug Wolfgang Gröll, Fachberater für Bürgerläden, Möglich-keiten und Chancen dieser Märkte vor. Doch am Ende blieben die meisten Fragen ungeklärt.

War die Mehrheit der rund 300 interessierten Bürger im Wiggensbacher "Kapitel"-Saal zu Beginn der Info-Veranstaltung noch zuversichtlich gestimmt, schlug die Stimmung nach dem Redebeitrag von Bürgermeister Heribert Guggenmos um. Nach einer optimistischen Einschätzung zur Realisierung eines Bürgerladens durch den Referenten Wolfgang Gröll gebrauchte Guggenmos klare Worte: "Ich werde in diesem Bürgerladen nicht mitreden, weil ich für ihn keine Chance sehe." Es sei immer noch nicht klar, worum es Edeka wirklich gehe. Guggenmos: "Nach zehn Wochen fand nicht ein Gespräch mit Edeka statt. Es wurde auch kein Bauantrag eingereicht, wie beim AZ-Stammtisch im November angesprochen. Was läuft da?" Die Ursache für das "Laden-Problem" sieht Guggenmos allein "in der Gutmütigkeit Heinles.

" Es habe nicht am Umsatz gefehlt, sondern am Ertrag, führte der Rathaus-Chef weiter aus. Deshalb habe Edeka dem Betreiber gekündigt. Doch die Geschäfte laufen derzeit weiter. Wie lange noch, weiß niemand. Von Edeka war gestern keine Stellungnahme zu bekommen.

Zum positiven Urteil des Unternehmensberaters Gröll über die sauber geführten Auslagen in Heinles Geschäft fand der Bürgermeister ebenfalls klare Worte: "Hätte Heinle sein Büro so picobello geführt wie seine Gemüsetheke, wäre er nicht nur ein guter Geschäftsmann, sondern auch ein reicher."

Zuvor hatte Referent Wolfgang Gröll die guten Chancen für einen Bürgerladen betont. Er bot an, zwei Sitzungen des "Arbeitskreises (AK) Bürgerladen" gegen einen Reisekosten-Ersatz anzuleiten, was von einigen Wiggensbachern angenommen wurde. Sobald geklärt sei, in welcher Form sich der AK einen Betrieb des Geschäfts vorstelle, sollen Gespräche mit den Edeka-Verantwortlichen aufgenommen werden.