Biessenhofen (kg). - Die Pfarrgemeinde Biessenhofen hat mit Festgottesdienst, Pfarrfest und Kirchenführung ein doppeltes Jubiläum gefeiert: Gründung der Pfarrei Biessenhofen vor 100 Jahren und Kirchenneubau vor 75 Jahren. Den Auftakt machte ein Seniorengottesdienst mit Krankensalbung. Der Gründung der Pfarrei Biessenhofen will die Gemeinde zu einem späteren Zeitpunkt in größerem Rahmen gedenken. Vordergründig wurde beim Gottesdienst an die Weihe des Kirchenneubaus St. Georg am 10. Mai 1931 erinnert. Dem Kircheninneren hatte man Festgewand und Festschmuck angelegt, als im Gefolge von Pfarrer und Ministranten die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine zum Festgottesdienst einzogen, der vom Biessenhofener Männerchor und einer Bläsergruppe einen festlichen Rahmen bekam. Eingangs erwähnte Monsignore Wilhelm Tome, dass der unter den Gläubigen anwesende Gebhard Linder vor 75 Jahren bei der feierlichen Weihe des neuen Gotteshauses durch Bischof Dr. Josef Kumpfmüller ministriert hatte und sich heute noch gern daran erinnert.
Beim Festgottesdienst ließ Pfarrer Tome den Blick zurück schweifen bis zur langjährigen Planung für den Kirchenneubau. Grund war, dass die alte Kirche in Biessenhofen für die ständig zunehmende Zahl an Gläubigen zu klein geworden war. Vor 75 Jahren wurde dann der Neubau zum 'gottesdienstlichen Gebrauch' feierlich geweiht. Pfarrer Tome nannte die Kirche ein Haus der besonderen Art: Es ist ein Haus der Gemeinde und des Herrn, wie der Tempel in Jerusalem. Es ist ein Haus der Versöhnung mit Gott und zugleich Tor zum Himmel. Gegenüber dem Gotteshaus auf dem Parkplatz des Pfarrheims traf man sich dann bei Speis und Trank zum Pfarrfest wozu 'Die kleine Dorfmusik' ein herzliches Willkommen entbot. Anschließend spielte die Band 'Tea for two' des Biessenhofener Musikstudios zur Unterhaltung. Im Pfarrheim lagen Kopien von Bildern der alten Kirche und vom Fortschritt des Neubaus aus sowie drei Alben mit Fotos über das pfarrgemeindliche Leben der vergangenen zehn Jahre, das Frau Böhmer mit der Kamera festgehalten hatte. Am frühen Nachmittag luden Herbert Wittmann und Pfarrer Tome zu einer Kirchenführung ein, an der etwa fünfzig Personen teilnahmen. Den Ausführungen Wittmanns zufolge wurde erstmals im Jahre 1440 in Biessenhofen ein Kirchlein als Filiale von Altdorf und um 1500 ein Neubau einer gotischen Kirche erwähnt, die im Laufe der Jahrhunderte eine barocke Umgestaltung erfuhr. Als im Januar 1928 ein schon lange geplanter Neubau beschlossen wurde, war man sich einig, den bisherigen Chorraum in seiner ganzen Ausgestaltung zu belassen zur späteren Nutzung als Sakristei. Herbert Wittmann erläuterte den interessierten Zuhörern auch, dass zum Beispiel Teile des Hochaltars und der Seitenaltäre übernommen und die Kreuzweg-Stationen 1931 aus der Pfarrei Ruderatshofen käuflich erworben wurden.