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Artikel: Alphornklänge und Feuerzauber locken tausende Besucher aus nah und fern

1. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

Lange Einkaufsnacht "Kempten öffnet sich" mit Kulturprogramm bis 24 Uhr

von Kerstin Pätzold |KemptenFliegende Feuerbänder und romantische Alphornklänge unter freiem Himmel, Führungen durch die hell erleuchtete Residenz, offene Ausstellungen und offene Ladentüren - all das war in der Nacht zum ersten Advent in der vorweihnachtlich geschmückten Innenstadt geboten.

Und so schlenderten tausende Besucher durch die Geschäfte und über den Weihnachtsmarkt und nutzten erstmals auch bis Mitternacht ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm. Eine Premiere, die das City Management gemeinsam mit städtischen Einrichtungen möglich machte. Um bei der zweiten Auflage von "Kempten öffnet sich" dabei zu sein, hatten sich viele von weit her auf den Weg in die Allgäu-Metropole gemacht.

Extra aus Neu-Ulm waren Franz Kohout (42) und seine Freundin Julia Höfer (24) angereist: "Wir haben im Internet davon erfahren und weil wir heute alles miteinander kombinieren können, sind wir hergekommen. Das ist toll hier", schwärmten

die beiden. Positiv überrascht von den vielen kulturellen Angeboten rund um die Shopping-Nacht zeigte sich auch Wolfgang Bartsch.

Der Memminger blieb "ganz spontan" vorm Künstlercafé stehen, wo zu jeder vollen Stunde mittelalterliche Musik aus einem Lautsprecher mystische Stimmung verbreitete. Das Gauklerpaar Sara Eisenbarth und Jörg Breitweg als "Mediolanum" zog mit seinem Feuerspektakel "Flamma Serpens" innerhalb weniger Minuten viele Vorbeilaufende in seinen Bann.

Große Augen angesichts der fliegenden Feuerseile und -stäbe bekam auch der zehnjährige Jyannick Benedicter.

Er war mit seiner ganzen Familie aus Stiefenhofen (Westallgäu) nach Kempten gekommen: "Heute darf ich extra lange aufbleiben", freute er sich und seine Mutter Sabine (41) schwärmte: "Es ist eine tolle Idee, das Einkaufsangebot kulturell zu untermalen."

"Das gab es ja noch nie"

Ebenfalls stündlich öffneten sich die Türen zu den Prunkräumen der Residenz. Führer begleiteten die Besucher auf ihren Rundgängen, was dankend angenommen wurde: "Endlich bin ich mal dazu gekommen, mir diese fantastischen Räume anzuschauen", freute sich Harald Roll aus Marktoberdorf. "Das gab es ja noch nie, dass man Einkaufen und Kultur miteinander kombinieren konnte", zeigte sich Frau Marianne begeistert. Das Ehepaar hatte auch die Ausstellung "Kaufläden und Spielzeug" im Allgäu-Museum besucht und davor "eine Tasche und schon ein paar Weihnachtsgeschenke gekauft.

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Die Kleinsten konnten bereits nachmittags im Theater in Kempten (TiK) einer Märchenstunde lauschen. Während Kutscher Michael Möst (51) seine beiden Haflinger Nero und Fipsy für Spazierfahrten durch die Innenstadt herausgeputzt hatte: "Ich fahre ohne Pause. Das Wetter ist perfekt", sagte der Betzigauer. Mit einem romantischen Gute-Nacht-Ständchen verzauberten kurz vor Mitternacht 70 Alphornbläser des Allgäu Schwäbischen Musikbundes hunderte Zuhörer vor der Residenz. Das Fazit von City Management Geschäftsführerin Katrin Müller: "Super Stimmung, viele Leute, alles friedlich. Das haben wir so nicht erwartet."