Kempten/Oberallgäu/Lindau | se | Viele Bürger im ZAK-Gebiet sind es seit langem leid: Mühsam sortieren sie Milchtüten, Joghurtbecher, Folien und anderes mehr, bevor sie die Kunststoffe an den Wertstoffhof bringen. Doch damit ist jetzt bald Schluss: Ab Januar 2010 wird in den Landkreisen Lindau und Oberallgäu sowie in der Stadt Kempten der gelbe Sack für Kleinverpackungen aller Art eingeführt. Das wurde gestern einstimmig bei einer Sitzung der ZAK-Gremien beschlossen.
Kunststoffe und Kartonverbund nehmen die Mitarbeiter der Wertstoffhöfe bisher nur nach Sorten getrennt an. "Für die Bürger wie für das Personal stellt dies einen hohen Aufwand dar", räumte ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer ein. Nicht selten führe es zum Streit, wenn Kunststoffe in bunter Mixtur angeliefert werden. Dafür gebe es technische Sortieranlagen, bekommen die Arbeiter immer wieder zu hören.
Damit liegen sie ja auch richtig, sagte Lumer. Die Technik ist ausgereift, was in vielen Landkreisen bewiesen wurde. Aus diesem Grund habe der ZAK mit dem Vertragspartner DSD (Duales System Deutschland) verhandelt mit dem Ziel, vom Sammel- auf das Sacksystem umzustellen. DSD stimmte zu. Die Umstellung bringe nämlich allen Beteiligten Vorteile:
laufwändige Trennung bei den Bürgern entfällt
lAnnahme an den Wertstoffhöfen geht einfacher

Hochwasser möglich
Deutscher Wetterdienst warnt vor "ergiebigem Dauerregen" im Allgäu
lkürzere Wartezeiten
ldurch das erleichterte Sammeln der Wertstoffe sollen größere Mengen erfasst werden
ldie Wertstoffe können weiterhin gut recycelt werden
Gebühren bleiben gleich
Finanziell werde sich weder für die Bürger noch für den Abfallzweckverband etwas ändern, versicherte Lumer: "Die Gebühren werden dadurch nicht verändert." Den Weg zum Wertstoffhof könne man allerdings niemandem ersparen.
Der ZAK plant nicht, ein Abholsystem einzurichten: "Dann bestellen alle bloß noch eine 40-Liter-Restmüll-Tonne und der überschüssige Abfall wandert in den Wertstoff-Sack", erklärte der Geschäftsführer.
Nächstes Jahr sollen die Verträge umgestellt werden. Erst ab 2010 gelte das künftige System, betonte Verbandsvorsitzender Gebhard Kaiser.